Die Autoren von Star Trek: Discovery haben sich bei der Konzeption der neuen Serie von einer wichtigen Gene-Roddenberry-Regel verabschiedet. Der Star-Trek-Schöpfer schuf seiner Zeit den Grundsatz, dass Mitglieder der Sternenflotte keine großen Konflikte untereinander austragen. Die Autoren der früheren Serien wurden auch nach dem Tod Roddenberrys dazu angehalten, Konflikte vor allem mit externen Gruppen zu schreiben.
Auch wenn diese Regel gern einmal gedehnt wurde, in dem eine Figur beispielsweise von einem Alien besessen war, blieb man der Vorgabe über die Jahre weitestgehend, wenn auch nicht immer, treu. In Deep Space Nine führten die Autoren beispielsweise eine Reihe von Figuren ein, die nicht zur Sternenflotte gehörten, um das Problem der limitierten Erzählweise zu umgehen.
In Star Trek: Discovery sollen die Autoren allerdings nicht mehr beschränkt werden. Die Showrunner Aaron Harberts und Gretchen J. Berg bestätigte das Ende der Vorgabe in einem Interview mit Entertainment Weekly. Zudem sollen die Sternenflotten-Figuren auch weniger perfekt sein als in den bisherigen Serien, und deutlich mehr Schwächen haben.
Harberts: "Wir versuchen Geschichte zu erzählen, die komplex sind, mit Charakteren, die feste Meinungen und Ansichten haben. Menschen müssen Fehler machen – Fehler gibt es auch in der Zukunft. Wir werden auch zukünftig miteinander diskutieren."
Berg: "Die Regeln der Sternenflotte bleiben dieselben. Aber ob wir Menschen oder Aliens sind, niemand von uns ist perfekt."
Harberts: "Was wir von Roddenberry mitnehmen, ist die Art und Weise, wie man Konflikte löst. Unserer Charaktere werden miteinander in Konflikt treten und Meinungsunterschiede haben, aber es kommt darauf an, wie sie eine Lösung finden und mit den Problemen umgehen."
Star Trek: Discovery startet am 24. September beim amerikanischen Sender CBS. Einen Tag später ist die Folge in Deutschland bei Netflix abrufbar.