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Die Suche nach dem nächsten Hinweis führt die Discovery zu dem Planeten Helem'no. Hier müssen Burnham und Co allerdings feststellen, dass ein Pre-Warp-Volk zwischen ihnen und dem nächsten Schlüsselstück steht. Während Burnham und Tilly sich undercover auf die Suche machen, hat Doctor Culber an Bord der Discovery immer noch mit den Nachwirkungen seines Ausflugs nach Trill zu kämpfen.
Klassisch Star Trek, langweilig erzählt
"Die Pfeifsprache" nutzt einige klassische Star-Trek-Themen und führt sich daher ziemlich vertraut an. Gleichzeitig wirkt die Folge aber auch etwas wie ein Filler und ist ehrlich gesagt auch eher langweilig. Dies beginnt bereits beim generellen Setup. Klar, gehört es zu Star Trek dazu, dass die Crew immer mal wieder auf ein Pre-Warp-Volk trifft und sich dann durch dessen Kultur navigieren muss. So wirklich viel Interessantes haben die Bewohner des Planeten Helem'no aber nicht zu bieten. Auch die titelgebende Pfeifsprache ist eigentlich nur kurz relevant und hat keine großen Auswirkungen.
Dazu kommt ein Twist, den man bereits schon meilenweit kommen sieht und der weder sonderlich kreativ ist, noch groß etwas an Spannung bringt. Letztendlich weiß man direkt nach der Enthüllung, worauf die Sache hinauslaufen wird. Da hilft es auch nicht, dass die Autoren auf der einen Seite den Transporter in der Zukunft von Star Trek: Discovery unglaublich verstärkt haben, nur um sich dann ständig irgendeine Art von Kraftfeld einfallen zu lassen, weswegen diese gerade jetzt leider nicht funktionieren. Fairerweise muss man festhalten, dass dies auch schon in früheren Star-Trek-Serien ähnlich war, nur wirkt es jetzt noch auffälliger, weil Beamen so allgegenwärtig geworden ist.
Dass Burnham am Ende auch die Oberste Direktive missachten wird, war ebenfalls ab dem Moment klar, in dem sie in der Episode angesprochen wurde. Generell gehört die Oberste Direktive in Star Trek aber ohnehin zu den Dingen, deren Bedeutung immer stark hervorgehoben wird, es allerdings selten wirklich Konsequenzen gibt, wenn sie jemand missachtet. Auch in diesem Falle scheint es am Ende kein Problem zu sein, was die Folge auch nicht unbedingt besser macht. Der spannendere Weg wäre es gewesen, wenn Burnham und Co auf kreative Weise Tilly befreit hätten, ohne sich zu offenbaren.
Burnham und Co auf Abenteuer
Was in der Folge ebenfalls wieder sehr auffällig ist, ist die Tatsache, dass Star Trek: Discovery weiterhin die Michael Burnham Show ist. So gab es in dieser Staffel zwar jede Menge Außenmission, die Kombination ist aber immer Burnham + X. So ist Burnham entweder mit Booker, Rayner oder eben jetzt Tilly unterwegs. Andere Kombinationen lassen die Autoren aus unerfindlichen Gründen nicht zu. Zwar sorgt das Duo Burnham und Tilly in dieser Folge durchaus für einige nette Momente zwischen den beiden Frauen, es ist allerdings erneut sehr auffällig, wie wenig die anderen Figuren zu tun bekommen. Michael Burnham zieht in jeder Folge das Spotlight auf sich, was wirklich etwas schade ist, weil Star Trek: Discovery eigentlich einen sehr guten Cast hat.
Der Einzige, der gefühlt etwas mehr Screentime in dieser Staffel bekommt, ist Doctor Culber. Hier muss man allerdings festhalten, dass alles etwas ziellos wirkt. Die Sache mit dem Hologramm ist zwar durchaus nett, allerdings führt sie bisher zu nichts. Der Hinweis, Culbers Unwohlsein wissenschaftlich anzugehen, hat absolut keinen Erfolg und wirkt etwas wie Zeitverschwendung. Vor dem Hintergrund, dass das Thema aber immer noch nicht erledigt ist, kann man davon ausgehen, dass hier in Zukunft vielleicht noch etwas Spannendes passiert. Bisher hält sich das Interesse aber stark in Grenzen.
Fazit
Auf dem Papier ist "Die Pfeifsprache" eine klassische Star-Trek-Geschichte, die allerdings ziemlich langweilig umgesetzt ist und wenig Spannung bietet. Vieles plätschert so vor sich hin und die Twists sind sehr vorhersehbar. Es bleibt zu hoffen, dass man in der nächsten Woche wieder eine Schippe drauflegt.