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Der Reboot der Fantastic Four wurde schon vor dem US-Kinostart komplett zerlegt. In den durchweg negativen Kritiken werden jedoch zumindest die Science-Fiction-Elemente des Films lobend erwähnt. Das ändert jedoch nichts daran, dass sich inzwischen sogar die Beteiligten von der fertigen Version distanzieren. Regisseur Josh Trank schiebt die Schuld auf das Studio Fox, Produzent Simon Kinberg erteilt den Crossover-Plänen mit den X-Men eine Absage.
Trank deutete bereits an, dass seine "fantastische" Vision durch Fox blockiert wurde und ausgeweitete Nachdrehs von Einmischung durch das Filmstudio geprägt waren. Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass sich ein Filmstudio einmischt und dem Regisseur damit (teilweise) die kreative Kontrolle nimmt. Zuletzt war dies auch bei den Marvel-Filmen Ant-Man (Regisseur vor den Dreharbeiten ausgestiegen) und Avengers: Age of Ultron (Regisseur nach den Dreharbeiten ausgestiegen) der Fall.
In der Fülle an umherschwirrenden Informationen, Gerüchten und angeblichen Wahrheiten ist es leicht, sich auf eine Seite zu schlagen und gegen die andere zu wettern. Einer, der sich auf die Seite von Josh Trank schlägt, ist Max Landis, der das Drehbuch zu Tranks Film Chronicle - Wozu bist du fähig? geschrieben hat. Der Sohn von John Landis kennt das Business von klein auf hat bei Twitter seine Sicht der aktuellen Ereignisse wiedergegeben:
"Chronicle war eine sehr seltene und einfache Angelegenheit. Ich habe sehr gern mit Josh zusammengearbeitet. Er ist brilliant und hat mit seinen Ideen mein Drehbuch inspiriert. Ich habe mich sehr für ihn eingesetzt, damit der die Regie übernehmen kann. Doch Chronicle war ein echter Glücksfall. Wir hatten sehr viel Kontrolle, wenn man das mit anderen Filmen vergleicht, denn unser Film war sehr klein. Wir haben ein paar Löcher in der Fox-Planung ausgenutzt, der Film war günstig und sie haben uns erlaub, ihn zu machen. Wir haben nur sechs Monate benötigt.
Während der Dreharbeiten gab es kaum Vorgaben und das Studio und Josh haben sich erstaunlicherweise sehr genau an mein Drehbuch gehalten. Aber auch das ist ein Glücksfall. Eine originelle Idee, ein düsteres Charakterdrama für einen neuen Regisseur. Ein Glücksfall. Eine Laune der Natur. Doch weder Josh und ich haben es zu der Zeit gewusst. Das habe ich in den fünf Jahren seit Chronicle auf die harte Tour gelernt.
Für einen Film wie Fantastic Four gibt es wahnsinnig viele Köche in der Küche. Als Autor hatte ich das Glück an vielen Projekten mitzuarbeiten und zu erleben, wie unterschiedlich und wie hart es zugehen kann. Josh hatte noch nicht diese Gelegenheit. Sein zweites Projekt, nachdem er sein erstes in totaler Freiheit bearbeiten konnte, war eines, welches komplett unter Beobachtung stand. Wenn man darauf nicht vorbereitet ist, dass man wie verrückt kämpfen und trotzdem weiterarbeiten muss, wird es schnell schmutzig.
Niemand will einen schlechten Film machen. Doch unser Job hat auch nur manchmal diese romantischen Züge."
Fantastic Four wurde für das Startwochenende ein Ergebnis von 40 Millionen Dollar vorhergesagt. Nach dem aktuellen Stand wird der Film wohl nicht mehr einmal 30 Millionen schaffen und bleibt vielleicht hinter Mission: Impossible - Rogue Nation (2. Woche) zurück. Die genauen Zahlen folgen.