Als Mitschöpfer hatte Bryan Fuller einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Entstehung von Star Trek: Discovery. Doch dann entschied sich der Autor und Produzent aufgrund seiner Arbeit an der Serie American Gods, den Showrunnerposten bei Discovery aufzugeben und sich von Star Trek erst einmal zu verabschieden.
Seitdem hat sich Fuller relativ bedeckt gehalten mit Aussagen zu seinen Ideen und Vorstellungen rund um die Star-Trek-Serie. Dies hat sich nun in einem Interview für die 400. Folge von Robservations geändert. Auch wenn es eigentlich um Horror gehen sollte, sprach Fuller auch kurz über seine Zeit bei Star Trek: Discovery und ging dabei vor allem auf seine Vorstellungen rund um das Spiegeluniversum ein. Dieses spielte eine wichtige Rolle in der 1. Staffel, wobei es sich anhört, als wäre Fullers ursprüngliche Idee in eine etwas andere Richtung gegangen.
"Was mich fasziniert hat, als wir die Geschichte für Discovery entwickelt haben, war das menschliche Dasein und seine Auswirkungen. Ich glaube, dass das Spiegeluniversum bisher nur extreme Auswirkungen zeigte und alles fühlte sich sehr zweiseitig an. Ich wollte aber einen Blick auf kleinste Entscheidungen werfen und wie diese sich signifikant auf unser Leben auswirken können. Es ging also nicht darum, eine Welt mit goldenen Schärpen und Bärten und eine ohne zu zeigen. Es ging um die Weggablungen im Leben und wie wir uns immer wieder entscheiden müssen, ob wir nach links oder rechts gehen.
Etwas in den Fehlern, die Burnham in "Das Urteil" begeht, sollte diese signifikanten Auswirkungen, die ein kleiner Schritt in eine andere Richtung gehabt hätte, im Spiegeluniversum zeigen. Es wäre also nicht wirklich das Spiegeluniversum gewesen, dass wir aus anderen Star-Trek-Serien kennen. Es wäre näher an der Zeitlinie der Serie gewesen, sodass die Figuren sich mehr geähnelt hätten und alles hätte sich um die Fragen gedreht 'Was habe ich getan? Was waren die Gründe für meine damalige Entscheidung und kann ich mit diesen immer noch leben'. Mir ging es beim Spiegeluniversum eher um ein "Oh verdammt, hätte ich das nicht getan, wäre heute alles besser' und nicht um ein 'Ich habe keine Ahnung, wer diese Person sein soll, weil sie das genaue Gegenteil von mir ist.'"
Die Version von Fuller fand sich in der finalen 1. Staffel von Star Trek: Discovery definitiv nicht wieder. Stattdessen entschieden sich die Macher dann doch eher für einen klassischen Ansatz.
Weiterhin ohne die Hilfe von Bryan Fuller laufen aktuell die finalen Arbeiten an der 3. Staffel der Serie. Die neuen Folgen sollen noch in diesem Jahr ihre Premiere feiern.