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Am Wochenende lief mit Men in Black: International Sonys Versuch einer Wiederbelebung des einst erfolgreichen Franchises in den Kinos an. Allerdings blieb der Film hinter den Erwartungen zurück. Besonders in den USA war das Einspielergebnis am Startwochenende mit 28,5 Millionen Dollar enttäuschend. Glaubt man einem Bericht des Hollywood Reporters, dann ist dies eine logische Folge des Entstehungsprozesses des Films. So soll es während der Dreharbeiten einige Probleme gegeben haben, wobei vor allem Regisseur F. Gary Gray und Produzent Walter Parkes im Mittelpunkt standen.
Die Geschichte von Men in Black: International begann 2016. Damals stand Sony vor der Frage, wie man das Franchise wiederbeleben sollte. Neben einer Fortsetzung mit den Originaldarstellern und einem Reboot gab es auch Pläne für ein Crossover mit 21 Jump Street. Für letzteres wäre es allerdings notwendig gewesen, dass die MiB-Produzenten Steven Spielberg und Walter Parkes auf der einen und die Verantwortlichen von 21 Jump Street rund um Chris Miller, Phil Lord und Neal Moritz auf der anderen Seite auf Geld hätten verzichten müssen. Dazu soll am Ende vor allem Moritz nicht bereit gewesen sein, sodass die Sache zu den Akten gelegt wurde.
Schließlich entschied man sich für einen Reboot, da die Chancen auf eine Rückkehr von Will Smith und Tommy Lee Jones als sehr gering angesehen wurden. Zudem wäre die Sache für Sony sehr teuer gewesen. Das ursprüngliche Skript zum neuen Film wird im Bericht des Hollywood Reporters als sehr gut und auch etwas mutiger beschrieben. So sollte unter anderem die Flüchtlingsthematik eine Rolle spielen.
Zu Problemen kam es schließlich, als Produzent David Beaubaire seinen Job bei Sony aufgab. Beaubaire sollte für das Studio ein Auge auf den Film haben. Nach seinem Weggang wurde er jedoch nicht ersetzt. Stattdessen soll sich Sony aus den kreativen Prozessen der Produktion fast vollkommen rausgehalten haben.
Dies wäre vermutlich kein Problem gewesen, wenn Regisseur F. Gary Gray und Produzent Walter Parkes nicht eine vollkommen unterschiedliche Vision für den Film gehabt hätten. Parkes war auch bei den drei bisherigen MiB-Teilen als Produzent an Bord und begann, große Änderungen am Drehbuch vorzunehmen. Damit jedoch nicht genug, er inszenierte auch selbst einige Szenen für den Film. F. Gary Gray soll daraufhin mehrfach versucht haben, das Projekt zu verlassen. Sony konnte ihn davon aber abbringen.
Die Arbeiten am Drehbuch wurden so umfangreich, dass die Darsteller praktisch täglich veränderte Szenen erhielten. In der Folge sollen die Hauptdarsteller Tessa Thompson und Chris Hemsworth dann sogar selbst Dialog-Autoren angeheuert haben. Trotz all dieser Probleme kam es allerdings nie zu teuren Nachdrehs wie beispielsweise bei X-Men: Dark Phoenix. Stattdessen wurden zwei Schnittfassungen, eine von Gray und eine von Parkes getestet. Am Ende entschied sich Sony für die Version des Produzenten.
Dass das Studio die Sache relativ ruhig über sich hat ergehen lassen, könnte auch mit den finanziellen Aspekten zusammenhängen. Zwar betrug das Budget rund 110 Millionen Dollar, Sony holte sich aber mehrere Mitfanzierer ins Boot. Unter anderem war das chinesische Unternehmen Tencent beteiligt. Darüber hinaus sollen sich auch die Ausgaben für das Marketing des Films in Grenzen halten.