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Ein Gerät namens Pandoras Box bringt Satelliten zum Absturz. Gerade als die Chefs verschiedener Spionageorganisationen über die Zukunft der Box entschieden wollen, unterbricht eine Gruppe ziemlich waghalsiger Kämpfer das Meeting und stiehlt das Gerät unter den Augen der Sicherheitsbeamten. Da die NSA der Meinung ist, nur ebenso wagemutige Patrioten könnten die Box wiederbeschaffen, reaktiviert sie das xXx-Programm. Xander Cage (Vin Diesel) soll aus dem Ruhestand geholt werden und mit einem Team von ebenso dezent wahnsinnigen Agenten Kontakt zu den Dieben aufnehmen.
Schlägt man xXx: Die Rückkehr des Xander Cage auf der internationalen Filmdatenbank IMDb nach, so findet man dort die jüngste Bewertung des Films: Ein Stern von zehn, schlechtester Film ever. Nun ja. Um ehrlich zu sein: Die Kritik hat durchaus Recht, denn wahnsinnig gut, in einem künstlerischen Verständnis, ist der dritte Teil von xXx nicht. Die Story ist simpel und ergibt, wenn man darüber nachdenkt, nicht viel Sinn. Das Schauspiel ist im besten Fall Durchschnitt (Vin Diesel hat Groot mehr Charakter verliehen als Xander Cage) und die Inszenierung handwerklich in Ordnung, aber ebenfalls kein Meilenstein.
Rule of Cool
Allerdings: Die Rückkehr des Xander Cage will auch zu keinem Zeitpunkt mehr sein als einfache Unterhaltung, und wer von diesem Film mehr erwartet, wird enttäuscht sein (und verdient die Frage, welche Ansprüche er überhaupt an eine solche Filmreihe hat, die nicht gerade für ihren Tiefgang bekannt ist). Dieser Eindruck beginnt schon beim Intro: Im Stile alter Agentenfilme werden die Macher und Darsteller präsentiert, während die Kamera ominöse Nahaufnahmen von Satelliten zeigt. Das setzt sich im laufenden Film fort: Jedes Mitglied von Xanders Team erhält eine kleine Vignette beim ersten Auftritt, um bloß keinen Zweifel an der taffen Coolness der Helden aufkommen zu lassen.
Überhaupt ist Coolness das Stichwort: Hier geht es um wahnwitzige Stunts und handfeste Action, nicht um eine tiefe Charakterzeichnung. Der Unterschied zu anderen Actionfilmen, bei denen ein Fehlen nachvollziehbarer Charaktere gerne bemängelt wird: xXx: Die Rückkehr des Xander Cage nimmt sich einfach nicht ernst, setzt Form vor Funktion, bemüht sich an keiner Stelle, glaubwürdig zu sein oder gaukelt vor, eine Botschaft zu haben. Nein, der Film liefert Action, Ballerei, Fäuste auf Fressen und macht dabei auch anspruchsvollen Zuschauern Spaß – sofern man bereit ist, sein Hirn auszuschalten.
Blöde, aber lustig
Da werden Kinnhaken mit Motorrädern ausgeteilt, Panzerglas mit bloßen Füßen durchbrochen, es gibt eine Verfolgungsjagd in wellenumtoster Brandung – auf Motorrädern mit Jetski-Funktion. Blöde? Ja, aber immerhin lustig.
Das merkt man auch beim Zusammenspiel der Hauptfiguren: Deren anfängliche Rivalität wirkt zunehmend weniger wie ein Kampf um das Schicksal der Welt, sondern vielmehr wie ein sportlicher Wettstreit zwischen zwei befreundeten Teams.
Dass die Wendungen vorhersehbar, die Charaktere Abziehbilder mit einer ordentlichen Portion Klischee, alle Frauen von bösen Jungs angezogen sind (und von ihnen ausgezogen werden) - das alles ist natürlich höchster Blödsinn, aber er macht manchmal Spaß. Gerade weil der Film sich auf das konzentriert, was er kann: Muckis, Mädchen und magenumdrehende Stunts, die einem vielleicht ein amüsiertes Lächeln auf das Gesicht zaubern.
Fazit
xXx: Die Rückkehr des Xander Cage ist ein unterhaltsamer Actionfilm, der wenig mehr bietet als eine Achterbahnfahrt des Eskapismus. Wer sein Hirn ausschalten und ein bisschen Geballer und Geprügel sehen will, wird seinen Spaß haben.