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Eigentlich sollte jeder sein Gesicht kennen, schließlich ist sein Charakter weltbekannt: Haruo Nakajima schlüpfte zuerst 1954 in das Kostüm der städtezerstörenden Atom-Echse Godzilla und danach noch in elf weiteren Filmen. Gestern verstarb der Schauspieler 88-jährig an einer Lungenentzündung.
Noch Anfang diesen Jahres gab Nakajima ein kurzes Interview, in dem er von den schweren Anfängen der heute berühmten Godzilla-Filme berichtete. Und schwer ist damit wortwörtlich gemeint: Der Anzug wog aufgrund der verwendeten Materialien knapp 100 Kilogramm und entwickelte im Inneren eine gigantische Hitze.
Nakajima kam als Stuntman zum Film und hatte einige Rollen in den im Nachkriegsjapan beliebten Samurai-Filmen, unter anderem auch in Akira Kurosawas berühmten Film Die Sieben Samurai. In einem Weltkriegs-Film fiel der junge Mann dem Regisseur Ishiro Honda auf. Er betraute Nakajima mit der Rolle des Monsters, von dem noch so keiner recht wusste, was daraus werden sollte.
Der ambitionierte junge Mann nahm seinen Auftrag ernst und ließ sich im Zoo von wilden Tieren, allen voran Elefanten, inspirieren. Als Godzilla dann schließlich 1954 erst in den japanischen, später dann den us-amerikanischen Kinos anlief, wurde der Monsterfilm zu einem Überraschungshit. Nakajima lieh dem Monster seinen Körper und seine Bewegungen, erfuhr jedoch kaum Ruhm: Die Rolle in den Monsterkostümen galt nicht als „echte" Schauspielerei.
Trotzdem schlüpfte er beinahe zwanzig Jahre lang immer wieder in seine Paraderolle, spielte allerdings auch andere Monster wie King Kong, Mothra und Rodan.
Als Erinnerung bleibt der Nachwelt ein kleines Video und die Geschichte eines freundlichen Mannes, der ein Monster zum Leben erweckte. Arigato gosaimasu, Nakajima-san.