2.06 Reset / Nebenwirkungen

Kurzinhalt

Um eine seltsame Mordserie aufzuklären, erhält Torchwood Verstärkung durch eine Medizinspezialistin von UNIT. Martha Jones erscheint zu Jacks Freude im Hub und macht sich gemeinsam mit Owen daran, herauszufinden, wieso eine Reihe chronisch kranker Menschen umgebracht wurde. Sie kommen einem Professor auf die Spur, der daran forscht, mithilfe eines Alienwirkstoffes alle Leiden der Menschheit auszulöschen. Leider zeigt dieser Wirkstoff fatale Nebenwirkungen.

Inhalt

Während das Torchwoodteam eine Leiche untersucht, auf die sie durch einen Weevel aufmehrsam gemacht wurden, trifft im Hub Verstärkung von der UNIT ein. Martha Jones, die dort jetzt als medizinische Spezialistin tätig ist, wurde geschickt, weil eine Reihe Toter in Südwales gefunden wurde, deren Ableben Rätsel aufgibt. Es sind bei allen darüberhinaus keinerlei medizinische Unterlagen auffindbar.

Nachdem Jack und Martha sich überschwänglich begrüßt haben und er sie dem Team vorstellte, begibt sie sich direkt an die Leiche um sie zu untersuchen. Dann spricht sie mit Jack in dessen Büro. Er fragt nach ihrer Familie, Grüße werden ausgetauscht und Jack erfährt, dass Martha nicht etwa nach dem Job gesucht habe, sondern von UNIT kontaktiert wurde. Beiden ist klar, dass der Doctor seine Finger im Spiel hatte. Auf Jacks Frage behauptet sie, ihn fast gar nicht zu vermissen, was er ihr natürlich nicht so ohne Weiteres abnimmt.

Der Tonfall - wie unter guten Freunden - veranlasst Gwen zu der Frage, ob Martha mal etwas mit Jack gehabt hätte und schon sind die beiden Frauen in dieses Thema verstrickt, bis Jack zu ihnen kommt. Während Owen, zum Vergnügen der anderen, vergeblich versucht, Martha ein Alienartefakt vorzuführen, kommt Ianto mit der Nachricht eines weiteren Opfers, das aber mit dem Leben davongekommen sei.

Nachdem die Frau im Krankenhaus befragt wurde und man ihr Proben entnommen hat, machen sich Martha und Owen im Hub über die Analysen her. Auch Owen versucht, herauszubekommen, was zwischen Martha und Jack ist, doch auch er erfährt nichts. Als alle wieder zusammenkommen steht fest, irgendein kriminelles Interesse, irgendeine Verschwörung steckt hinter dieser Sache. Jack teilt den Kollegen ihre Aufgabengebiete zu. Ein weiteres Opfer wird gefunden, das wie die anderen an einem toxischen Schock durch Ammoniumhydrochlorid starb.

Unterdessen stellt Owen anhand der Analyseergebnisse fest, dass die junge Frau, zu der sie jetzt gerufen werden, so gesund und normal ist, dass es schon wieder unnormal sei. Zur gleichen Zeit erfährt Gwen von einem Freund des letzten Opfers, dass er Diabetiker gewesen, aber geheilt worden sei - eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Er sei darüber allerdings absolut verschwiegen gewesen. Owen und Martha erfahren von der Frau im Krankenhaus, dass sie HIV positiv war, das Virus nun aber verschwunden ist. Sie kann gerade noch sagen, dass sie das Mittel von 'Pharm', einem medizinischen Forschungszentrum erhalten, man ihr eine Menge Geld bezahlt hat und sie Stillweigen zusagen musste. Dann verfällt sie in einen Krampf, stirbt und aus ihrem Mund strömt eine Wolke kleiner Alienlarven, die jedoch nicht überleben.

Bei der Besprechung im Hub ist klar, dass die Probanten ein Mittel namens 'Reset' gespritzt bekamen, dass wirksam ist gegen alle erdenklichen Leiden. Es wäre das Zaubermittel schlechthin, käme es nicht Hand in Hand mit diesen Larven, die tötlich sind. Man hat auch ein Institut ausgemacht, dass für dererlei Forschungen in Frage kommt.

Der Leiter, Aaron Copley, wird in dem schwer bewachten, einsam liegenden Gebäude aufgesucht. Jack konfrontiert ihn mit den Bildern der Opfer, doch Copley bestreitet, sie zu kennen. Er lacht über die Alien-Theorie und behauptet, dass ein solches Medikament nicht existiere. Er könne sie leider nicht in die Sperrbereicht seines Instituts lassen, will ihnen aber gerne die PR-Tour geben. Als Jack widerspricht sagt er, sie seien von der Regierung geschützt. Doch das stört Jack nicht wesentlich. So werden Owen und er schließlich von einem Sicherheitsmann vor die Tür geleitet. Im Auto erhält Jack die Information aus dem Hub, dass es in dem Institut vor Alien-Lebensformen wimmelt. Außerdem suchen sie Freiwillge für ihre Forschung.

Martha schlägt vor, sich als jemand der weiß, wonach er dort suchen muss, dort als Freiwillige zu melden. Jack lehnt zunächst kategorisch ab, doch als sie bemerkt, er wisse, dass sie an schlimmeren Orten gewesen sei, stimmt er schließlich zu. Sie bekommt von Ianto einen Grundriss des Gebäudes und einige Verhaltens-Anweisungen über die sie heimlich ein wenig lächelt, aber Ianto weiß ja nichts über sie. Tosh verpasst ihr ein Paar Kontaktlinsen, in die Anweisungen geschrieben werden können und über die man im Hub mitsehen kann.

Es gelingt Martha, als Probantin für die Testreihe zugelassen zu werden. In der Nacht schleicht sie aus ihrem Zimmer, sucht Copleys Büro auf und manipuliert den Computer, damit Torchwood die Daten übernehmen kann. Tatsächlich findet man die Files sämtlicher Opfer. Dann gibt es in dem Institut einen Ausbruchs-Alarm. Die Kreatur, verkündet eine Lautsprecherstimme, sei extrem gefährlich. Im Hof versammeln sich die Sicherheitskräfte und Martha klettert durch ein Fenster um zu sehen, was vor sich geht. Schließlich sieht sie sich mit der Kreatur, einem menschengroßen Erwachenenexemplar der Larven, konfrontiert, wobei sie leider die Linsen verliert. Da die Sicherheitskräfte ihm auf den Fersen sind, lässt es Martha stehen und flüchtet. Dafür kriegt sie aber einen Betäubungspfeil und einem Wachmann verpasst.

Gwen und Ianto stellen einen Schärgen Copleys, der gerade eine weitere Versuchs-Probantin aus dem Weg schaffen wollte. Im Hub wird er, nicht gerade sanft, vernommen und gesteht schließlich, dass er die Probanten töte, bevor es die Nebenwirkungen, sprich die Larven täten. Dummerweise ist er aber selbst infiziert und gerade als man ihn zur Mitarbeit bewegt hat, stirbt er. Zwar kann Owen mit seinem Aliengerät das Insekt noch extrahieren, jedoch zu spät. Allerdings kann der Körper noch benutzt werden, als 'Fahrer' des Wagens verschafft er dem Team Einlass zum Institutsgelände.

Martha wird indessen, auf einer Liege festgeschnallt, von Copley befragt. Er behauptet, sie sei von Torchwood eingeschleußt worden. Martha stellt sich unwissend. Doch Copley hat ihre Testergebnisse und weiß, dass sie etwas Besonderes ist. Ihre weißen Blutkörperchen sind auf eine Art verändert, wie es auf der Erde nicht möglich wäre. Sie hätten mit Aliens zu tun gehabt, aber nie mit soetwas exotischem wie einem menschlichen Wesen, das durch Zeit und Raum gereist ist. Martha behauptet immer noch, keine Ahnung zu haben, wovon er spräche. Doch Copley erklärt, sie sei die optimale Testperson für ihr neues Universalmedikament. So wird ihr eine 'Reset'-Infusion verpasst.

Das Team findet Martha und Copley, der begeistert ist, dass Martha das Ende des Larvenstadiums des Insekts bereits überlebt hat. Jack fordert ihn auf, das Ganze zu beenden, doch er ist dazu nicht imstande. Während Gwen und Ianto ein Versuchslabor ausheben, in dem sich weitere Aliens, auch ein Weevel, befinden, ist Owen gefragt, sich etwas für die leidende Martha einfallen zu lassen. Zwar konnte er mit seinem Aliengerät bisher keine wirklichen Erfolge erzielen, doch es ist die einzige Möglichkeit. Während Copley sein Wirken immer noch zu rechtfertigen versucht, indem er auf die größte Entdeckung in der Medizingeschichte verweist, die halt Opfer fordere, setzt Owen das Gerät an. Tatsächlich gelingt es, das Insekt innerhalb ihres Körpers zu zerstören.

Nachdem das Gebäude von Personen evakuiert wurde startet Jack ein Programm, das über die Daten aus dem Institut iniziiert werden konnte und sowohl alle Aufzeichnungen eliminiert, als auch die gesamte Einrichtung mit Gas flutet und alles gequälte Alien-Leben darin auslöscht.

In seiner Verzweifelung darüber, dass sein Lebenswerk zerstört ist und er zur Rechenschaft gezogen werden wird, zieht Copley eine Waffe und erschießt Owen, bevor Jack ihn erledigen kann.

Kritik

von Gisa von Delft. Im Großen und Ganzen war dies eine Episode, wie ich sie als 'Normalkost' von Torchwood erwarte. Eindeutig aufgepeppt war sie natürlich durch Martha. Ansonsten nichts Neues im Team, die Verabredungsszene zwischen Owen und Tosh war mal wieder eindeutig über. Aber damit müssen wir, bedingt durch das Patchwork-Konzept dieser Serie, wohl leben.

Leider muss ich auch in dieser Staffel immer wieder feststellen, dass ein 'Erwachsenen-Doctor Who' so nicht wirklich funktioniert. Die erotischen Querelen des Teams, das Nutzen von außerirdischem Kram allein durch das Rift, aber halt immer auf der Erde und gewissermaßen im 'normalen' Leben, vermischt mit den Krimi-Elementen - das harmoniert einfach zu selten.

Immerhin gab es in dieser Folge aber einen gewinnbringenden Cast-Zuwachs und eine sehr interesssante, tiefgründige Story. Um das Erforschen eines vermeindlich heilbringenden Universalmittels und die damit vielleicht zwangläufig verbundene Skrupellosigkeit des Forschers kann man schonmal die ein oder andere spannende und zum Nachdenken anregende Geschichte basteln. Das ist hier akzeptabel passiert. Auf sich gesehen ist diese Story also durchaus gelungen.

So gesehen hatten wir es mit einer, abgesehen von den 'systemimmanenten' Torchwood-Unebenheiten, soliden Episode zu tun, die außerdem mit Alan Dale noch einen ausgezeichneten Gaststar lieferte. Die Hoffnung (sorry...:)) in Zukunft auf Owen verzichten zu dürfen, wird sich jedoch vermutlich leider nicht bestätigen. Sicher haben sie irgendein Alien-Artefakt in irgendeiner Schublade, das ihn wieder zum Leben erweckt.

Regie:
Ashley Way
Drehbuch:
JC Wilsher

Hauptdarsteller:
John Barrowman (Jack Harkness)
Eve Myles (Gwen Cooper)
Burn Gorman (Owen Harper)
Naoko Mori (Toshiko Sato)
Gareth David-Lloyd (Ianto Jones)

Gaststars:
Freema Agyeman (Martha Jones)
Alan Dale (Aaron Copley)