Kurzinhalt
Durch Informationen über einen seit Jahren verschwundenen Jugendlichen, die sie von ihrem Ex-Kollegen Andy erhält, kommt Gwen auf die Idee, dass es sich bei dem Rift nicht um eine Einbahnstraße handelt. Sie glaubt, dass es nicht nur Dinge und Wesen aus anderen Welten hineinspült, sondern auch Menschen darin verschwinden. Gemeinsam mit Tosh geht sie die Liste aller Vermissten der letzten Jahre durch und vergleicht die Daten ihres Verschwindens mit negativen Peaks in der Rift-Aktivität. Dadurch erlangt sie Gewissheit, dass sie Recht haben muss. Doch Jack will davon nichts wissen, denn selbst wenn es so sei könnten sie praktisch nichts tun. Das kann Gwen so nicht stehen lassen. Sie forscht auf eigene Faust weiter und muss eine traurige Erfahrung machen.
Inhalt
Nachdem Jonah auf dem Nachhauseweg gerade, schon in Sichtweite seiner Mutter, SMSen mit ihr ausgetauscht hat, kommt plötzlich ein starker Wind auf und ein helles Licht fällt auf ihn - dann ist Jonah verschwunden.
Einige Monate später berichtet Gwens Ex-Kollege Andy ihr während einer Ermittlung von diesem Vorfall, der seiner Meinung nach in die Hände Torchwoods gehöre. Unterstützt von Tosh geht Gwen der Sache nach. Die Idee der beiden Frauen ist, dass das Rift keine bloße Einbahnstraße ist, sondern auch Menschen in ihm verschwinden könnten. Tosh stellt fest, dass es zum Zeitpunkt von Jonahs Verschwinden tatsächlich eine Riftaktivität gab, im Gegensatz zu sonst aber mit einem negativen Peak. Nachdem Gwen eine erhebliche Anzahl von Vermisstenanzeigen zusammengetragen hat, gleicht Tosh die Daten mit den Riftaktivitäten ab und findet immer das gleicht Ergebnis wie im Falle Jonahs.
Gwen beruft mit dem Ergebnis ihrer Untersuchungen eine Team-Besprechung ein. Jack lobt die Frauen für ihre Arbeit, doch dann will er wissen, was für Konsequenzen das Ergebnis haben könnte. Es wird klar, dass sie diesen Dingen nicht vorbeugen können. Auch sich um die Angehörigen zu kümmern - Gwen hatte zuvor mit Jonahs Mutter gesprochen und dieses Treffen hatte sie ziemlich bewegt - kommt für Jack nicht in Frage, das sei nicht Sache Torchwoods. Damit ist die Debatte für ihn ausgesprochen unmissverständlich beendet.
Doch Gwen kann nicht davon ablassen. Sie berichtet Jack, den sie bei dieser Gelegenheit in Flagranti mit Ianto erwischt, dass sie es zu ihrer persönlichen Aufgabe machen wolle, wie auch die anderen solche hätten. Doch auch damit ist Jack nicht einverstanden, was er ihr wieder kategorisch zu verstehen gibt.
Ianto hat Gwen allerdings etwas zugeschoben was ihr weiterhilft: ein Navigationsgerät, dass eine kleine, unbewohnte Insel vor Cardiff als Zielpunkt ausweist. Gwen macht sich dorthin auf und entdeckt vom Leuchtturm aus ein paar Menschen, die mit Jack unterwegs sind. Gwen folgt ihrem Weg bis in eine Einrichtung, in der 17 der vermissten Personen unter medizinischer Versorgung aufgehoben werden. Jack erklärt ihr, dass diese Menschen völlig verändert aus dem Rift zurückgekommen seien - die ersten beiden habe er bei Übernahme des Instituts in den Zellen vorgefunden - und man für sie nicht mehr tun könne, als sie stillschweigend in dieser von ihm gegründeten Einrichtung unter medizinischer Betreuung aufzuheben.
Gwen entdeckt Jonahs Zimmer und will ihn, entgegen Jacks Warnung, unbedingt sehen. Jonah ist um viele Jahre gealtert und von Brandwunden entstellt. Gwen erfährt, dass er auf einem brennenden Planeten gelandet sei und von dort von jemandem in einem Gebäude, dass allerdings ein Raumtransporter gewesen wäre, aus dem brennenden Sonnensystem gerettet worden sei.
Auch wenn Jack davon wiederum absolut nichts hält, will Gwen unbedingt Jonahs Mutter herbringen weil sie davon überzeugt ist, dass sie ein Recht habe, zu wissen, dass ihr Sohn lebe und wo er sei. Sie selber habe gesagt, die Ungewissheit wäre das Schlimmste. Schließlich stimmt Jack zu, dass Gwen sie herbringen darf.
Obwohl von Gwen auf das, was sie erwartet, vorbereitet, ist Nikki Bevan zunächst entsetzt und will absolut nicht glauben, dass sie Jonah vor sich sieht. Als sie abwehrend gehn will, spricht der entstellte Mann über Dinge, die nur Jonah wissen kann und schließlich nimmt Nikki ihren Sohn unter Tränen in die Arme. Doch dann ist das, was die Pflegerin als 'seine gute Verfassung' bezeichnet, vorbei und Jonah fängt an, zu schreien. Und das, erklärt die Pflegerin, täte er 20 Stunden pro Tag, denn er habe in das Herz eines Schwarzen Sterns geschaut und dass hätte ihn verrückt gemacht. Wegen dieses Zustands kann Jonah ganz sicher nicht der Obhut seiner Mutter überlassen werden.
Eine Woche später besucht Gwen Nikki, die ihr rät, nie wieder jemanden mit dorthin zu nehmen. Nachdem sie ihren Sohn gesehen hat wurde ihr das genommen, was sie vorher 'in Betrieb' hielt: die Hoffnung. Sie wünscht niemandem, das erleben zu müssen.
Daheim hat Gwen ein romantisches Abendessen vorbereitet und verspricht Rhys, dass den ganzen Abend über nur über das gesprochen werde, was ihn beschäftigt. Er hatte sich zuvor bitter darüber beklagt, dass es bei ihnen immer nur um Gwens Arbeit ginge. Doch als er nun sieht, das irgendetwas Gwen furchtbar mitgenommen hat, setzt er sich mit ihr auf die Couch, nimmt sie in den Arm und fordert sie auf, zu erzählen.
Kritik
von Gisa von Delft. Das war eine gute Episode, die weniger die vordergründigen Torchwood-Themen behandelt, sondern tiefgründig Menschliches in den Focus stellt. Eine Gwen-zentrierte Folge, in der Eve Myles glänzen konnte. Zwar musste das unvermeidliche 'Jack und Janto in Flagranti' ein bisschen fehl am Platze dazwischenfunken, aber zum Glück nur kurz aufblitzend und durch Gwens Reaktion eher für einen Schmunzler sorgend. Ganz nett war am Rande der kleine Bezug zum Doctor, der Jonah in seinem 'Gebäude-Transporter' aus dem Inferno gerettet hatte.
Gefallen hat mir auch, dass ansonsten das Team weitgehend außenvor bleib und nur die beiden Frauen einen sehr effektiven Arbeitseinsatz miteinander bestreiten durften. Diese Szenen waren absolut stimmig. Die Gespräche mit Andy und Rhys, in denen Gwens Veränderung durch die Arbeit thematisiert wurde, waren gut plaziert. Darüber hinaus kam hier auch mal wieder Jacks 'The Face of Boe'-Weitblick durch Lebenserfahrung angemessen zum Tragen. Er wusste, dass Erklärungen für sein Vorgehen sinnlos sein würden, also hatte er im Alleingang gehandelt mit dieser Rift-Opfer-Unterbringung.
Ausgesprochen gut insziniert war ebenso Gwens zu späte Erkenntnis, die sie genaugenommen nur durch die wirklich betroffene Person übermittelt bekommen konnte: Das unerfüllte Hoffnung unter Umständen besser sein kann, als brutale vollendete Tatsachen - auch wenn wir gerne meinen, dass das nicht so sein kann. Und diese zutiefst menschlichen Vorgänge wurden in dieser Episode ausgesprochen mitreißend dargestellt. Eine Folge, die für manches wieder entschädigen konnte.
Regie:
Mark Everest
Drehbuch:
Chris Chibnall
Hauptdarsteller:
John Barrowman (Jack Harkness)
Eve Myles (Gwen Cooper)
Burn Gorman (Owen Harper)
Naoko Mori (Toshiko Sato)
Gareth David-Lloyd (Ianto Jones)
Kai Owen (Rhys Williams)
Gaststars:
Tom Price (PC Andy Davidson)
Ruth Jones (Nikki Bevan)
Jonah Bevan Oliver Ferriman (Young Jonah)
Lorna Gayle (Helen)