Kurzinhalt
Nachdem Owen wegen Unberechenbarkeit seines Zustands vom Dienst suspendiert wird, geht er heim. Dort räumt er zunächst alles aus, was der Mensch im Lebensprozess braucht, um sich dann seines Zustands um so bewusster zu werden. Doch schließlich kriegt er eine Chance am aktuellen Fall von Torchwood teilzuhaben. Für einen Einsatz wird jemand gebraucht, den Wärmesensoren nicht wahrnehmen können. So gelangt Owen in das Krankenzimmer eines alten Mannes der glaubt, ein Alienartefakt halte ihn am Leben.
Inhalt
Nebenhandlung:
Owen sitzt mit einer jungen Frau am Rand eines Hochhausdaches. Maggie hat vor, sich ein Jahr nach dem Unfalltod ihres Mannes, der Unfall ereignete sich eine Stunde nach ihrer Hochzeit, das Leben zu nehmen. Owen entdeckt sie nach einem Einsatz zufällig dort und versucht, ihr zu helfen. Sie reden über ihre Motive und über Owens jungste Erlebnisse. Er rät ihr schließlich, von ihrem Vorhaben abzulassen solange sie noch den kleinsten Funken Hoffnung in ihrem Leben ausmachen kann.
Haupthandlung:
Jack kann Owens Wunsch, weiterzuarbeiten, nicht entsprechen, da sie seinen Zustand in keiner Weise einschätzen können. Martha kann zwar feststellen, dass nichts Außerirdisches in ihm ist, dafür ist er aber vollkommen fragil, sprich: Wunden heilen ebensowenig mehr wie gebrochene Knochen. Alles was er noch tun darf ist, Iantos ehemalige Dienste zu verrichten.
Schließlich rät Jack ihm, heimzugehen und sich dort irgendeine Beschäftigung zu suchen. Nachdem ihn das TV-Programm ausreichend angeödet hat, begibt Owen sich daran, alles auszusortieren und wegzuwerfen, was er nun nicht mehr braucht. Er leert den Kühlschrank, die Obstschale und das Badezimmerschränkchen. Tosh besucht ihn um ihn abzulenken, doch das führt zu nichts, da sie nur ihre Pizza isst und ihm dabei von dem neuesten Fall und den Vorgängen im Dienst erzählt. Er mutmaßt, dass es sogar ganz in ihrem Sinne ist, dass er nun kein wirkliches Leben mehr führen kann und dieses 'Date', dass sie sich ja immer wünschte, völlig ungefährlich für sie ist.
Am Ende verlässt Owen das Haus, rennt bis zum Pier und stürzt sich ins Wasser - wo er nach etwa einer halben Stunde wieder auftaucht nur um sich einen ironischen Kommentar von Jack, der ihn beobachtet hat, einzufangen.
Doch dann bekommt Owen seine Chance in dem aktuellen Fall. Es wurde bei einem reichen, alten Mann, der in einem umfassend gesicherten Haus lebt in dem er ein Sammelsorium von Alienartefakten aufbewahrt, eine hochgradige Alien-Energiequelle ausgemacht. Da das Haus unter anderem durch Wärmesensoren gesichert ist, ist Owen der Einzige, der dort unbemerkt unterwegs sein kann. Jack hat keine Wahl, er muss dem Einsatz zustimmen.
Relativ problemlos - schließlich kann er nicht mehr getötet werden, was den Sicherheitskräften jede Chamce nimmt - gelangt Owen in das Krankenzimmer von Henry Parker. Von Sauerstoffzelt und zahlreichen medizinischen Geräte umgeben liegt der alte Mann nach mehreren Herzattacken und vergeblichen Bypässen in seinem Bett. Bei sich hat er ein pulsierendes Alienartefakt, dass ihn seiner Meinung nach am Leben hält.
Owen debattiert mit ihm über Sterben und Tod, wovor der alte Mann eine panische Angst hat. Doch genauso belastend ist für ihn die Tatsache, dass er nach einem hochaktiven Leben nun ganz allein und einsam ist. Owen versucht ihm klarzumachen, dass das Artefakt keine lebensspendende Energie aussendet und verspricht ihm, an seinem Bett zu bleiben und seine Hand zu halten. Als er schließlich eine weitere Attacke erleidet kann Owen ihm nicht helfen, weil er ihm keine Atemspende geben kann.
Völlig frustriert darüber, dass ein weiterer Mensch 'wegen ihm' gestorben ist, verlässt Owen mit dem Artefakt im Gepäck das Haus. Vor dem Hub verabschiedet sich das Team von Martha, deren Dienste nun, da Owen wieder einsatzfähig ist, nicht mehr gebraucht werden. Owen umarmt sie herzlich und bedankt sich bei ihr. Eine Spur intensiver fällt die Verabschiedung von Jack aus, der ihr zusichert, jederzeit zurückkommen zu können. Im Quartier nimmt Tosh Owen das Versprechen ab, sich mitzuteilen, wenn es ihm schlecht ginge. Er gesteht ihr daraufhin, dass er Angst habe, in der Dunkelheit gefangen zu sein, wenn er die Augen schließe. Toshs ihre Unfähigkeit dokumentierende Aussage, sie sei da, hilft ihm nicht im Geringsten weiter.
Auf dem Heimweg fällt Owen bei einem Hochhaus ein Foto vor die Füße - es ist eines von Maggie und ihrem Mann. So findet er die junge Frau, die sich das Leben nehmen will. Nachdem sie ihre Geschichten erzählt haben, holt Owen das immer noch pulsierende Artefakt aus dem Rucksack. Er mutmaßt, es sei die Antwort irgendeines Volkes auf das 'Gepäck' der Voyager Sonden, die 'Sounds of Earth' Daten. Zwar gibt es keine physisch-lebensspendende Energie von sich, dafür aber etwas anderes, etwas das Hoffnung vermittelt - auch für Maggie und Owen.
Kritik
von Gisa von Delft. Langsam ist es fast schon das Spannendste an der Serie, zu sehen, was - oder was nicht - die nächste Episode wohl hergibt. Ich kann nur feststellen, das immer mehr genre-gemixte Kontrastprogramm geht weiter. Heute stand dann mal 'Philospophie' (oder sowas ähnliches) auf dem Stundenplan ;).
Nun, da es (wenn man denn beschlossen hat, sie weiterzuschauen) eigentlich keine andere Möglichkeit bei dieser verfahrenen Serie gibt, als jede Folge als Einzelstück zu betrachten, muss ich sagen, diese war für mich wieder eher ein kleiner Edelstein.
Genau genommen war dies mehr ein Kammerspiel für Burn Gorman der mir zwar oft in dieser Rolle unangebracht schien, den ich aber beileibe für keinen schlechten Schauspieler halte. So konnte ich ihn in dieser Episode dann auch sehr gut sein Solo spielen lassen.
Natürlich kann ein Exkurs über Tod, Sterben, Sinn des Lebens und Mitmenschlichkeit in diesem Umfeld nur ein Schmalspur-Ansatz sein. Aber immerhin gab es eine ganze Menge Nachdenkliches in dieser Folge, dass durch Gorman gut transportiert wurde. Bis auf Tosh waren alle anderen Darsteller dabei allerdings ziemlich über und Jack zudem, nach einigem Aufbau im Laufe der Serie, hier ein weiteres Mal völlig 'out of charakter'.
Wohin die Reise mit Tosh noch gehen soll, ist mir völlig unklar. Denn hier wurde sie nun als total selbstsüchtig, unfähig und auch unsensibel gezeigt. Wobei sie damit sicherlich nicht unrepräsentativ für einen Teil der Menschheit ist und auf der anderen Seite auch gezeigt wurde, wie schwierig es ist, auf verzweifelte Situationen anderer zu reagieren. Diese Aspekte der Menschheit geben die 'Sounds of Earth' wohl vermutlich eher nicht wieder...
Nachdenklich machen konnten einen auch die Exkurse mit Henry Parker und Maggie. Da steckte doch eine Menge drin. Einzeln betrachtet eigentlich eine schöne Folge, doch ins Gesamtpaket will sie nicht wirklich passen. Obgleich man sich ja eigentlich ohnehin fragt, was für ein Paket das sein soll und ob da überhaupt irgendetwas zueinander passt. Vielleicht sollte man für Torchwood doch mal das Genre 'Patchwork' einführen.
Regie:
Andy Goddard
Drehbuch:
Joseph Lidster
Hauptdarsteller:
John Barrowman (Jack Harkness)
Eve Myles (Gwen Cooper)
Burn Gorman (Owen Harper)
Naoko Mori (Toshiko Sato)
Gareth David-Lloyd (Ianto Jones)
Gaststars:
Freema Agyeman (Martha Jones)
Richard Briers (Henry Parker)
Christine Bottomley (Maggie Hopley)