Kurzinhalt
Eugene Jones, ein junger Mann von 28 Jahren, ist fanatischer Alien-Fan. Doch Eugene wird bei einem Autounfall mit Fahrerflucht getötet. Dennoch steht er am Rande des Unfallortes und beobachtet das Torchwood-Team, dass dazugerufen wurde. Eugene ist eindeutig tot und für andere nicht wahrnehmbar. Und doch erfüllt sich für ihn ein großer Wunsch: er - oder sein Geist - fährt mit dem Torchwood-Team in dessen Hauptquartier. Bislang hatte das Team den Alien-Freak immer ignoriert, wenn er an Ermittlungsorten mit ihnen in Kontakt treten wollte. Doch jetzt kümmert sich seine Favoritin Gwen Cooper höchstpersönlich um seine Angelegenheiten.
Inhalt
Das Torchwood-Team kommt zu einem Unfall mit Fahrerflucht. Eugene Jones steht am Rande daneben und freut sich, dass Team - insbesondere Gwen - zu sehen. Doch niemand reagiert auf ihn. Man wendet sich dem am Boden liegenden Unfallopfer zu und Eugene registriert, dass es sein Körper ist. Offensichtlich ist er tot. Gwen findet sein Handy, auf dem es einige Fotos von beschuhten Füßen gibt. Da Eugene sich nicht erinnern kann was mit ihm passiert ist, steigt er mit in den Wagen der sie zum Hub bringt.
Eugene denkt zurück an 1992. Seinerzeit hatte er in einem Mathewettbewerb der Schulen versagt, wodurch seine Gruppe verlor. Sein Vater war sehr enttäuscht. Sein Lehrer versuchte Eugene zu trösten, indem er ihm eine Kugel schenkte, die aussah wie ein Auge. Sie sei während eines Golf-Spiels einfach vom Himmel gefallen. Am Abend verlässt der Vater die Familie. Eugene hält sich an der Idee fest, das Objekt sei ein Alienauge und sein Besitzer würde eines Tages kommen, um es zurückzuholen. Damit begann sein Interesse an Aliensachen. Als er erwachsen war, sprach er häufiger bei Investigationen das Torchwood-Team an. Doch man beachte ihn nicht sonderlich, man hielt ihn für einen Spinner.
Nachdem Gwen Mrs. Jones die traurige Nachricht überbracht hat, holt das Team - ständig mit dem unsichtbaren Eugene im 'Schlepptau' - einige seiner Sachen ab. Sie finden darunter einen Flyer des Museums für Wissenschaft und Naturgeschichte der Aberystwyth Universität, auf dem ein Vortrag über Schwarze Löcher angekündigt wird und eine Schachtel mit dubiosen kleinen Alienartefakten. Ein Teil scheint darin zu fehlen.
Gwen möchte mehr über Eugenes Tod herausfinden. Auch wenn die anderen ihr das auszureden versuchen, findet sie irgendetwas seltsam an der Sache. Am folgenden Tag bringt sie DVDs zurück, die Eugene sich ausgeliehen hatte. Josh, der Angestellte dort, bezeichnet Eugene als Träumer und typischen Verlierer. Anschließend setzt sie sich in das Cafe, dass Eugene immer aufsuchte - natürlich begleitet von ihm. Er ist immer noch frustriert, dass er sich nicht erinnern kann, während sie die Einträge in seinem Handy durchsieht. Er 'redet ihr zu', Gary anzurufen und tatsächlich wählt sie dessen Nummer und hinterlässt ihm eine Nachricht.
Nun sucht Gwen die Marketing-Firma auf, in der Eugene arbeitete. Seine Kollegen Gary und Linda sind sehr betroffen über die Todesnachricht. Gwen verabredet sich mit Linda zum Essen, um in Ruhe sprechen zu können. Bei Garys Sachen fällt ihr der gleiche Flyer auf, den sie auch bei Eugene fanden.
Linda erzählt ihr, dass sie ziemlich deprimiert über ihr Leben gewesen sei. Eugene hätte angeboten, ihr ein Ticket nach Australien zu spendieren. Um das Geld zu bekommen wollte er das Alien-Auge, dass er ihnen zuvor gezeigt hatte, bei eBay versteigern. Zuerst hätte er keine Gebote bekommen, doch dann sei der Preis, erst langsam, dann ganz rapide, hochgegangen. Am Ende wurden £ 15,005.50 geboten, sie wisse aber nicht, von wem.
Gwen besucht noch einmal Eugenes Mutter, die ihr erzählt, wo das Auge herkam. Sie sagt, Eugenes Vater sei sehr enttäuscht gewesen und nach Amerika ausgewandert. Doch Eugenes Bruder Terry weiß es besser. Er fügt hinzu, dass Eugene erst vor zwei Wochen herausgefunden habe, dass ihr Vater als Kassierer bei einer Tankstelle in Cardiff arbeite. Jetzt erinnert Eugene sich, dass er danach alles, woran er sein Leben gehängt hatte, wertlos und vergeudet fand, auch das Auge. So beschloss er, es zu verkaufen. Als Gwen überlegt, den Vater anzurufen, 'suggeriert' Eugene ihr, es zu lassen. Er will nichts mit ihm zu tun haben. Sie scheint es verstanden zu haben und fährt zum Hub.
Dort versucht sie Jack zu erklären, dass Eugene den Verlust seines Vaters nie verkraftet habe und ihre Hilfe brauche - aber irgendwie hört sich das nicht wirklich gut an. Doch dann erzählt sie ihm von dem Verkauf des Auges. Jack wird aufmerksam und fragt, ob es ein Dogon Sixth Eye gewesen sei, damit hätte es einen Handel gegeben. Es ist ein rückwärtiges Auge, das Rückblicke gestattet. Gwen hält es für möglich, weiß aber nicht, wer es erworben hat. Jack gibt ihr das Wochenende um es herauszufinden.
Gwen fähret nach Aberystwyth um sich den Vortrag anzuhören. Dort trifft sie Gary, der zusammen mit Eugene daran teilnehmen wollte. Er gesteht ihr, dass er unter verschiedenen Namen für das Auge geboten hatte, um Eugene aufzumuntern. Eugenen hätte gedacht, der Alien, der das Auge wiederhaben wollte, sei es gewesen. Als Gwen wissen will, wo die Übergabe stattfinden sollte, weicht Gary einer Antwort aus. Auf die Frage, warum Eugene wohl Garys Schuhe fotografiert habe und wem die anderen Paare gehören, erwidert er, das seien wohl Zufallsaufnahmen gewesen.
Die Nacht verbringt Gwen in einem Hotel. Sie findet bei Eugenes Sachen noch ein Stück einer Serviette mit dem Logo 'Happy Cook'. Die ganze Zeit spürt sie irgendwie auch die stetige Anwesenheit des unsichtbaren Eugenes. Am Morgen fährt sie los und sieht schließlich das Restaurant am Straßenrand, unweit der Stelle an der der Unfall passierte. Eugene erinnert sich, hier Gary und Josh vorgefunden zu haben, die ihm offenbarten, einige Gebote abgegeben zu haben. Sie hätten gedacht, das Leben sei zu kurz und zu frustrierend, um ihm seinen Traum zu zerstören. Dann sei der Preis in die Höhe geschnellt und zwar durch einen Sammler, nicht etwa einen Alien. Sie beschlossen, das Gebot noch ein wenig zu erhöhen, doch dann sei nichts Weiteres gekommen.
Eugene wird klar, dass die beiden das Auge haben wollen, ohne zu bezahlen, um es dann erneut anzubieten. Geistesgegenwärtig schießt Eugene unterm Tisch Fotos von den Schuhen der beiden und der Bedienung. Schließlich kommt es zu einem Handgemenge und Eugene verschluckt das Auge kurzerhand und läuft davon.
Gwen erfährt die wesentlichen Fakten von der Bedienung. Dann betreten Gary und Josh das Restaurant. Gwen zieht sich ein wenig zurück und die beiden versuchen, die Bedienung zum Schweigen über den Vorfall zu bewegen. Dann sehen sie Gwen. Josh will weglaufen, doch Garry stellt ihm ein Bein. Als Josh wissen will, warum er das täte, erwidert Gerry, er würde Eugene vermissen. Den Rest der Geschichte erfährt Gwen dann von ihnen. Sie hätten versucht, Eugene hinterher zu laufen, doch er sei zu schnell gewesen. Eugene erinnert sich jetzt, über ein Feld gerannt zu sein und auf der Mitte der Straße angehalten zu haben, um sich umzusehen. Er hat das Auto schlicht nicht wahrgenommen. Nun informiert Gwen auch Eugenes Vater telefonisch über den Tod seines Sohnes.
Eugene schaut seiner eigenen Trauerfeier zu. Tatsächlich ist auch sein Vater erschienen und Eugene erkennt, dass es nicht an ihm gelegen hatte, dass der Vater sie verließ. Nach ein paar freundlichen Worten über den Sohn, den kaum gekannt zu haben er sehr bedauert, singt er für ihn das Lied "Danny Boy". Eugene wird klar, wie sehr sie beide einander vermisst hatten.
Nach der Einäscherung bekommt Gwen das Auge von dem Krematoriumsangestellten ausgehändigt. Eugene wundert sich, warum er immer noch da ist, obgleich das Auge von ihm getrennt wurde. Gwen geht damit zum Haus der Jones, wo die Trauergäste ankommen. Auch der Rest des Torchwood-Teams kommt gerade angefahren. Jack freut sich über das Auge und sie wollen sofort damit zum Hub fahren. Doch Gwen erbittet sich noch ein paar Minuten. Sie beobachtet, wie Mr. Jones auf seinen jüngern Sohn zugeht und die beiden sich - ein wenig unsicher noch - begrüßen. Dabei registriert sie nicht, dass ein Auto angefahren kommt. Doch Eugene sieht es und er ergreift Gwen und reißt sie von der Straße.
Jetzt sieht nicht nur sie den jungen Mann, sondern auch alle anderen Anwesenden refistrieren ihn erstaunt. Gwen bedankt sich voller Freude mit einem spontanen Kuss bei ihrem Retter. Auch Eugene ist glücklich. Er drückt ihr das Auge, dass heruntergefallen war, in die Hand und verabschiedet sich. Dann wird er in einem weißen Licht langsam hochgehoben und sieht schließlich die Erde als Kugel unter sich kleiner werden. Dabei begreift er, wie großartig das Leben doch eigentlich ist, mit all seinen Freuden, Ärgernissen und einem belanglos vorkommenden Kleinigkeiten - und dass man niemals die Hoffnung verlieren sollte.
Kritik
von Gisa von Delft. Endlich wieder! Eine sehr überraschende und sehr erfreuliche Folge. Das Überraschungsmoment gefällt mir, da muss man sich wenigstens keine Sorgen um die Kreativität der Schreiber machen. Hier ist also wieder etwas ganz anderes in Szene gesetzt worden. Das SF-Genre wurde nur am Rande angekratzt durch Eugenes Interessen. Dadurch ist aber die Verbindung zu Torchwood plausibel erklärt. Ansonsten haben wir eher einen Hauch "Ghost Whisperer" mit dabei, aber sehr schön gemacht.
Es war also eher eine Mystery-Folge, aber zum Glück auch mit einer Prise Humor und dadurch nicht so pathetisch, wie sowas sonst gerne präsentiert wird. Auch dass der "Selbstmord" sich als pures Versehen herausstellt war eine gute Wendung. So gab es keine drückende Botschaft als Resultat des nicht ganz einfachen Lebens des jungen Mannes. Im Grunde sind die Probleme Eugenes ja heute durchaus nicht ungewöhnlich. Getrennte Eltern gehören eher ins normale Bild und viele müssen solche Situationen verkraften und verarbeiten.
Jedenfalls war die Revue dieser wichtigen Stationen in Eugenes Leben schön inszeniert und auch der Part mit der eBay-Versteigerung kam gut. Dass die Sache am Ende außer Kontrolle gerät und schlimme Folgen hat fand ich auch nicht allzuweit hergeholt. Darüberhinaus war es ein schönes Charakterspiel für Gwen und einen Gaststar, der seine Sache gut gemacht hat.
Nachdem das Rätselraten um Eugenes Tod aufgeklärt war, gab es ein sehr versöhnliches Ende. Eugene kann feststellen, dass nur Missverständnisse zu dem Verlauf der Dinge geführt haben und man gut daran getan hätte, darüber zu reden. Sein Vater singt ihm ein wunderschönes Lied, das eigentlich alles aussagt und er nutzt die Chance, die Verbindung mit seiner Familie wieder aufzunehmen. Dann rettet Eugene seiner verehrten Gwen noch das Leben und erhält einen Moment dessen, was er sich sehnsüchtig gewünscht hat. Am Ende bleibt Versöhnung und Staunen. Ein wirklich schönes Märchen wurde hier sehr zufriedenstellend in den Rahmen dieser Serie gestellt.
Ich war am Ende tatsächlich auch versöhnt und habe gestaunt, weil diese Folge richtig gut gelungen ist.
Regie:
James Erskine
Drehbuch:
Jacquetta May
Hauptdarsteller:
John Barrowman (Jack Harkness)
Eve Myles (Gwen Cooper)
Burn Gorman (Owen Harper)
Naoko Mori (Toshiko Sato)
Gareth David-Lloyd (Ianto Jones)
Gaststars:
Paul Chequer (Eugene Jones)
Luke Bromley (Young Eugene)
Roger Ashton-Griffiths (Mr. Garrett)
Steven Meo (Josh)
Celyn Jones (Gary)
Robyn Isaac (Linda)
Gareth Potter (Shaun Jones)
Joshua Hughes (Terry Jones)
Amy Starling (Waitress)
Leroy Liburd (Café Owner)
Ryan Chappell (Pete)