Kurzinhalt
Gwen Cooper wird auf ihrem ersten Einsatz mit Torchwood mit einem soeben eingeschlagenen Meteoriten konfrontiert, aus dem sie versehentlich eine außerirdische Lebensform befreit. Das Lebewesen nistet sich in einer jungen Frau ein. Doch es braucht zum Überleben die Energie, die durch einen Orgasmus frei wird. Leider verläuft der Akt für die Partner nicht so gewinnbringend. Während der Rest des Teams vor allem dem Alien zu Leibe rücken will, sorgt sich Gwen um dessen Wirtin.
Inhalt
Gwen ist abends mit ihrem Freund unterwegs, als ein Meteor über den Himmel rast und ganz in der Nähe einschlägt. Da klingelt auch schon ihr Handy - Torchwood erwartet sie. Der mit allem computer-technischen Schnick-Schnack ausgerüstete Einsatzwagen bringt das Team zur Einschlagstelle.
Vorbei an Polizei und Militär gehen sie zu dem etwa mannshohen Meteoriten, den Owen sogleich analysiert. Jack ordnet an, Probenmaterial zu entnehmen und schleunigst wieder zu verschwinden. Das Werkzeug wird ausgepackt und vorsichtig kratzt man etwas von er Oberfläche ab. Als Owen Gwen gegenüber einen etwas reichlich lockeren Ton anschlägt, pariert sie, indem sie ihm einen kleinen Meißel mit dem Kommentar: "Fang, Sweetheart", zuwirft. Doch der Meißel bohrt sich statt dessen in den Meteoriten, worauf eine violette Dampfwolke entweicht, die sich sofort entfernt.
In einer Seitengasse nahe einem Nachtclub steht Carys, eine junge Frau, die ihrem Ex-Freund wütend und enttäuscht eine Nachricht auf die Mail-Box spricht. Plötzlich steht die violette Wolke vor ihr, scheint sie zu inspizieren und verschwindet im Mund der entsetzten, aber handlungsunfähigen jungen Frau.
Sie geht zurück zum Club, wo der Türsteher sie nicht ohne weiteres wieder hineinlassen will. Sie ergreift ihn, küsst ihn und der perplexe junge Mann starrt ihr hinterher, als er sie anstandslos passieren lässt. Im Club greift sie sich den ersten "freien" jungen Mann, zerrt ihn in die Damentoilette und kommt unumwunden "zur Sache". Als er den Höhepunkt erreicht, löst er sich allerdings in eine Wolke silbrigen Staubs auf, dessen Energie die junge Frau absorbiert. Übrig bleibt ein Häufchen Sand am Boden.
Unterdessen versucht Gwen sich im Torchwood-Quartier für ihre Unbedachtheit zu entschuldigen. Immerhin hat sie einen Alien freigesetzt, doch Jack stellt fest, jeder würde mal Fehler machen. Ianto kommt dazu und informiert sie über einen etwas seltsamen Todesfall in einem Nachtclub. Vorbei an ihrem Ex-Polizeipartner Andy, mit dem Gwen - jetzt SpecOps, wie er etwas misstrauisch bemerkt - ein paar schnelle Worte wechselt, gelangen sie in die Damentoilette.
Als sie, begleitet von dem Türsteher, vor dem Sandhäufchen stehen, fragt Jack, wie er wissen will, dass es mal ein Körper war. Der Mann muss jetzt gestehen, dass er vor dem Monitor der Überwachungskamera, die das Ganze aufgenommen hat, sich selber auch ein bisschen Spaß verschafft hat - bis es in einem Schock für ihn endete. Das Team sieht sich die Aufzeichnung an nach der Jack sich die Bemerkung: "Tja - er kam, und er ging", nicht verkneifen kann. Gwen würde gerne etwas über das Mädchen erfahren, doch der Türsteher kann ihr da nicht weiterhelfen. Gwen ist alles andere als begeistert als Jack ihr dalegt, sie würden eine unbekannte Leiche beschaffen und glaubhaft machen, der junge Mann habe Selbstmord begangen.
Jack fahndet mit seinen Scan-Werkzeugen weiter und findet den Ort, an dem die Übernahme des Aliens stattgefunden hat. Auch dort gibt es eine Kamera und sie erhalten das Bild der Frau. Gwen macht sich wieder Vorwürfe und stellt fest, das sie es nicht noch einmal töten lassen dürften.
Carys leidet offensichtlich unter dem, was mit ihr passiert ist, während das Team in der Basis alle technischen Hebel in Bewegung setzt und die Spuren verarbeitet, um sie zu finden. Dabei erfährt Gwen in der Unterhaltung, dass außer ihr keiner der Kollegen einen Partner hat.
Indessen quälen Carys körperliche Schmerzen. Es klingelt an der Tür. Der Postbote wird von ihr aggressiv aufs Bett geworfen und sie beginnt, ihn regelrecht zu vergewaltigen, als mehrere Türen aufgestoßen werden. In Schutzkleidung mit Pistolen im Anschlag verschafft das Torchwood-Team sich Einlass. Der Postbote macht, dass er Land gewinnt. Auch Carys will fliehen. Doch Owen hat ein nettes 'Alienspielzeug' in der Tasche, dass er vor ihr auf den Boden wirft. Wie eine Muschel aussehend entfaltet es im nächsten Moment eine Energiespirale, in der die Frau festsitzt. Er fängt sich zwar damit eine Rüge des Chefs ein, der ja angeordnet hatte, dass das Zeug ohne seine Genehmigung die heiligen Hallen nicht verlassen dürfe, doch zumindest kann man Carys nun abführen.
In der Basis bringt Gwen die junge Frau in eine der Zellen. Carys will wissen, weshalb man das tue und Gwen erklärt, sie wüssten, dass eine Kreatur in ihr wohne und was sie getan hätte. Der Alien übernimmt das Wort und lässt Gwen wissen, das er nichts erobern wolle sondern hier sei, weil er die menschlicher orgastischer Energie brauche. Heftiger Schmerz ergreift wieder Carys' Körper. Sie kauert sich in einer Ecke zusammen und bittet um Hilfe. Gwen geht zu ihr und schon beginnen die beiden Frauen, sich zu umarmen und leidenschaftlich zu küssen. Als Owen das auf seinem Monitor sieht wundert er sich - Gwen hätte doch einen Freund. Jack kann darauf nur amerken, in was für kleinlichen Kategorien man doch denken könne.
Er reißt sich von dem Bild los, um zu den Zellen zu laufen. Doch Carys wehrt indessen Gwen, die die Leidenschaft gepackt hat, selber ab. Das Wesen in ihr stellt fest, dass da etwas nicht richtig sei. Carys krümmt sich wieder in Schmerzen. Gwen verspricht ihr, ihr zu helfen und verlässt die Zelle um einen Anruf ihres Freundes entgegenzunehmen.
Als Owen sich über das Geschehene amüsiert wird Gwen sehr wütend und erklärt, dass die Tatsache, dass diese junge Frau leide, nicht lustig sei. Da kommt Ianto mit einer Ladung Essen und man setzt sich an einen Tisch und macht sich darüber her. Als Jack kurz hinausgeht, wird Gwen sofort mit Fragen über ihn überfallen. Die anderen wissen praktisch gar nichts über sein Leben. Außer, dass er möglicherweise schwul sei, stellt Owen fest. Worauf Toshiko ergänzt, dass zumindest Owen das denke und Ianto schnell versichert, ihn interessiere das nicht. Er werde schon seine Gründe haben, stellt Gwen fest, wenn er sein Leben so geheimhalte.
Jetzt vernehmen sie ein wimmern und auf dem Monitor sieht man, dass Carys sich auf dem Zellenboden zusammenkrümmt. Während Gwen dieses Bild sehr bekümmert macht, lässt es die anderen offensichtlich sachlich kalt. Gwen stellt fest, dass sie duch das ganze Studium der Aliens den Kontakt zu den Menschen verloren hätten. Gwen sammelt jetzt alle möglichen Informationen über Carys Leben um Jack zu zeigen was es heißt, ein Mensch des 21. Jahrhunderts zu sein. Jack ist sichtlich beeindruckt. Gwen ermahnt ihn, dass es nicht nur um den Alien ginge, sondern dem Mädchen niemand helfen könne außer ihnen.
Toshiko hat unterdessen ermittelt, dass der Alien eine wahre Pheromon-Wolke um Carys vebreitet. Das erklärt auch Gwens Reaktion. Jetzt fällt ihnen auf, dass Owen fehlt und sie finden ihn nackt, eingesperrt in die Zelle. Jack versucht, die flüchtende Carys in der Basis zu stellen, doch sie ergreift den Behälter mit der Hand, was Jack, für den sie sehr bedeutungsvoll ist, erheblich aufregt. Sie geht damit zum Ausgang. Dort wirft sie den Behälter zu Boden, er zerbricht und Jack starrt die nun "schutzlose" Hand an. Die anderen laufen Carys hinterher, können sie aber nicht mehr finden.
Jack hat die Hand wieder versorgt und empfiehlt Gwen, die sich nur wundert, das er dafür Carys laufen ließ, jene zu finden. Owen hat unterdessen festgestellt, dass der Alien für Carys selbst tatsächlich lebensgefährlich werden könnte. Bei der Überlegung, wohin sie gegangen sein kann, kommen sie auf Eddie, ihren Ex. Als sie seine Wohnung erreichen hat Carys bereits Rache an ihm genommen, nur ein Häufchen Sand ist übrig.
Bei der weiteren Suche finden sie heraus, dass Carys in der Rezeption einer Samenbank gearbeitet hatte. Der ideale Ort um orgastische Energie zu sammeln. Carys ist bereits dort. Als das Torchwood-Team eintrifft, findet es diverse Sandhäufchen in den Räumen. Schließlich finden sie Carys, ganz von dem Alien eingenommen und geplagt. Auf dem Boden kauernd bittet sie Gwen, ihr noch einen zu geben, damit sie sich lebendig fühle. Doch Gwen sagt, das könne sie nicht. "Aber ich kann", meldet sich Jack, der genügend Lebensenergie zu bieten hat. Er küsst Carys und der Körper der Frau beginnt zu glühen. Und das sei nur ein Kuss gewesen, bemerkt Jack bedeutungsvoll. Carys verliert das Bewusstsein - genau dass hat Jack bezweckt.
Gwen bietet dem Alien jetzt ihren Körper an, denn sie hat das Ganze ja verschuldet. Sie sei stärker, erklärt sie Jack und vielleicht gelänge es ihnen dann ja, sie zu retten. Zum Erstaunen der Kollegen lässt Jack es tatsächlich zu. Doch als der Alien Carys' Körper verlassen hat wirft er die Energiefalle auf den Boden und der Alien ist darin gefangen und geht zugrunde. Übrig bleibt ein Häufchen Sand. Gwen gibt Jack einen spontanen Dankeskuss. Jacks Gesichtausdruck wechselt von überrascht zu gedankenvoll.
Jack und Gwen bringen Carys zu ihrem Vater nach Hause. Sie fällt ihm in den Arm und weint sich erstmal aus - was Gwen mit einem leisen Lächeln registriert. Zurück in der Basis räumt Gwen noch die Sachen zusammen. Jack wundert sich, dass sie so spät noch da ist. Er sei es ja auch noch, stellt Gwen fest und fragt: "Wer bist du Jack?" Er tut, als verstünde er die Frage nicht. Er könne nicht sterben, sage, im 21. Jahrhundert werde sich alles ändern. Woher er das wisse - wer er sei? Statt eine Antwort zu geben bittet Jack sie, zu ihrem Freund nach Hause zu gehen, ganz normal zu sein und sich nicht von dem Job auffressen zu lassen. Sie solle es für ihn tun.
Und das macht sie auch. Sie isst mit Rhys zu Abend und als sie einen Moment lang in sich gekehrt ist und er fragt, ob er sie langweile, küsst sie ihn und sagt lächelnd: " Lass uns zu Bett gehen."
Kritik
von Gisa von Delft. Zu dieser Folge fällt mir genau genommen nur eines ein: voll daneben. Sicherlich ist es nicht ganz einfach, in den Rahmen dieses Serienkonzepts stimmige Geschichten zu füllen. Denn der ungewöhnliche Genre-Mix lässt zwar vieles zu, gewährleistet also eine große Bandbreite, kann aber auch schnell dazu führen, dass das Ergebnis nicht stimmig ist und man sich fragt, womit man es nun eigentlich zu tun hat.
Habe ich nach der Pilotfolge noch die Frage gestellt, wie weit man sich an Dr. Who orientieren sollte, oder ob man Torchwood eine "ganz eigene" Chance geben soll, komme ich doch schon jetzt nicht darum herum, einen Vergleich zu bemühen. Aber das ist ja in sofern legitim, als im Vorfeld natürlich auf einiges hingewiesen wurde, was diese Serie unterscheiden soll und schließlich wird es als Spin-off gehandelt.
Dunkler sollte sie werden und für ein erwachsenes Publikum. Nun, wenn wir jetzt das gesehen haben, was mit 'für Erwachsene' gemeint war, kann man sich das weitere Anschauen getrost sparen - und sich statt dessen einem Softporno zuwenden, wenn's denn Not tut. Es kommt einem wirklich so vor, als hätten die Macher endlich mal da zuschlagen wollen, wo sie bei Dr. Who nicht durften. Muss sich wohl um einen Drehbuchschreiber-Hormonstau handeln.
Unter diesem Nachholbedarf litt dann auch die ganze Folge. Das alles war einfach nur abstrus, weil es so gequält auf das Thema Sex zentriert war. Selbst Gwen musste noch als Objekt der Begierde (oder umgekehrt) hinhalten. Da kann ich nur feststellen, dass ich diese Folge hoffentlich sehr schnell als schlichten Fehlgriff, als misslungenen Versuch, wieder vergessen darf. Wenn man schon meint (und das finde ich eigentlich schon schlimm genug), Sex gehöre zwingend in eine "Erwachsenen"-Serie, möge man zumindest darunter nicht die ganze Story zugrunde gehen lassen.
Das einzig wirklich interessante war die Hand, die Jack so viel bedeutet. Torchwood sammelt alles, was an Alien-Zeug angeschwemmt wird. Der Doctor verlor während seines Kampfes mit dem Sycorax eine Hand. Torchwood hat dafür gesorgt, dass das Schiff zerstört wurde und sie sollten wohl die runtergekommenen Einzelteile aufgesammelt haben. Ich bin gespannt, wann wir dazu etwas erfahren.
Regie:
Brian Kelly
Drehbuch:
Chris Chibnall
Hauptdarsteller:
John Barrowman (Jack Harkness)
Eve Myles (Gwen Cooper)
Burn Gorman (Owen Harper)
Naoko Mori (Toshiko Sato)
Gareth David-Lloyd (Ianto Jones)
Gaststars:
Tom Price (PC Andy)
Adrian Christopher (Private Moriarty)
Ross O'Hennessy (Sgt. Johnson)
Sara Lloyd Gregory (Carys)
Ceri Mear (Banksy)
Justin McDonald (Matt)
Brendan Charleson (Ivan Fletcher)
Rob Storr (Gavin)
Alex Parry (Eddie Gwynne)
Felicity Rhys (Bethan)
Naomi Martell (Receptionist)
David Longden (Mr. Weston)