Kurzinhalt
Ein Serienmörder treibt sein Unwesen in Cardiff. Als es wieder ein Opfer gibt, rauscht eine Spezialeinheit namens 'Torchwood' an, die das Opfer unter Ausschluss der normalen Polizisten untersucht. Streifenpolizistin Gwen Cooper beobachtet das ungewöhnliche Geschehen aus einem Parkhaus. Sie wird neugierig, was es mit diesen SpecOps auf sich hat. Sie folgt ihren Spuren, bis sie in deren Hauptquartier und bei Captain Jack Harkness landet. Was sie hier zu sehen bekommt und erfährt, hat sie sich nicht träumen lassen.
Inhalt
Das dritte Opfer einer Mordserie liegt im stömenden Regen vor einem Parkhaus in Cardiff. Nachdem alles abgesperrt und gekennzeichnet ist, werden die Polizisten fortgeschickt. Gwen Cooper wundert sich und fragt, warum man die Arbeit nicht bis zuende erledige. Sie erfährt, dass sich eine Spezialeinheit darum kümmern werde: Torchwood.
Dem schwarzen Wagen entsteigen vier Spezialagenten. Gwen beobachtet von oben aus dem Parkhaus, wie sie sich an der Leiche zu schaffen machen. Eine Frau zieht sich einen Metallhandschuh an, der irgendein Eigenleben zu haben scheint. Der Regen hört auf und sie hält damit den Kopf des Toten, der plötzlich erwacht. Eine andere Agentin beschwört ihn, sich zu konzentrieren, sie hätten nur zwei Minuten Zeit. Er sei tot, doch müsse ihnen sagen, wer es getan habe. Der junge, eigentlich tote Mann ist dermaßen durcheinander durch diese Information, dass er zu keinem vernünftigen Satz fähig ist.
Der offensichtliche Torchwood-Einsatzleiter schüttelt nur den Kopf. Er kniet nieder und fragt den Mann freundlich nach seinem Namen. Er selber stellt sich als Captain Jack Harkness vor. Dann will er wissen, wie es gewesen sei, zu sterben - was er gesehen habe. Jetzt stellt der Mann voller Entsetzen fest, dass er nichts gesehen habe - da sei gar nichts. Gwen beobachtet die Szenerie gebannt. Die zwei Minuten sind vorbei, der Regen setzt wieder ein und der vierte Agent stellt fest, er habe gleich gesagt, es wäre eine dumme Idee, ihm zu sagen, dass er tot sei. Man streitet sich ein bissche darüber, wie man es denn hätte machen sollen. Harkness stellt fest, es gäbe vielleicht gar keine richtige Methode, es zu tun. Nach oben gerichtet ruft er Gewn zu: "Was denkst du?" Gwen zieht erschrocken ihren Kopf zurück und macht, dass sie weg kommt.
Zuhause wechselt sie ein paar Sätze mit ihrem Freund und geht zu Bett. Doch die Sache lässt ihr keine Ruhe. Als sie am anderen Morgen mit ihrem Kollegen auf Streife ist erkundigt sie sich, ob er etwas über Torchwood wisse. Doch er vermutet auch nur, dass es irgend solche CSI-Leute wären die sich mit DNA und solchem Zeug beschäftigen. Allerdings fände er es gut, wenn mal ein CSI Cardiff gedreht würde. Die beiden gehen in einen Pub, in dem eine Schägerei im Gange ist. Bei dem Versuch, die Streithähne auseinander zu bringen, wird Gwen leicht verletzt.
Nachdem sie im Krankenhaus wieder aus dem Behandlungsraum kommt, sieht sie Captain Harkness eine Treppe hinauf eilen. Sie folgt ihm und kommt an einen abgesperrten Korridor. Ein Pförtner kann ihr auch nur mitteilen, man habe irgendwas von einem Chemieunfall gesagt. Gwen geht durch die Absperrung und auf einen Mann am Ende des Korridors zu, den sie fragt, ob er einen großen Mann mit einem Militärmantel gesehen habe. Im Näherkommen sieht sie, dass der Mann aussieht, als trüge er eine Monstermaske. Jetzt kommt auch der Pförtner dazu, um Gwen noch etwas mitzuteilen. Er schaut den Mann an und ist begeistert von der gelungenen Maskerade. Er will die "Maske" berühren, als das Monster ihn anfällt. Jetzt kommen die Torchwoodleute aus einem Raum und Harkness treibt Gwen im Laufschritt vor sich her aus dem Korridor, während die anderen das Monster bändigen.
Als Gwen aus dem Krankenhaus läuft, sieht sie den schwarzen Wagen eben noch davonfahren. Sie springt in ihren Streifenwagen, um ihm zu folgen. Ihr Kollege, der sich kurz etwas zu essen geholt hatte, hat das Nachsehen. Über Funk will sie herausfinden, auf wen der Wagen zugelassen ist, doch es existiert keine Registrierung. Der einzige aktenkundige Jack Harkness verschwand im Jahre 1941. Sie folgt dem Team bis zum Wales Millennium Centre, wo sie es plötzlich nicht mehr sieht.
Am Abend kehrt sie noch einmal auf den Platz zurück, in der Hoffnung, irgendetwas zu entdecken. Sie sieht einen Pizzaservice und erkundigt sich dort nach einer Lieferung für Torchwood, die tatsächlich bestellt ist. Sie kauft ein paar Pizzen und geht zu der entsprechenden Adresse: einer Touristeninformation im vorderen Teil des Gebäudes. Dort erklärt sie einem Mann, sie habe die Lieferung für Mr. Harkness, worauf sich eine Geheimtür in der Wand öffnet, die sie zu einem Lift führt. Sie landet schließlich in einer mehrere Ebenen umfassenden großen Räumlichkeit unterhalb des Wasserspiels auf dem Platz.
Ihr Blick fällt auf eine einzelne Hand in einem Glasbehälter. An einem Arbeitsplatz nimmt eine der Frauen, Suzie Costello, Schweißarbeiten vor. Harkness geht an seinen Schreibtisch, Toshiko Sato beobachtet mehrere Monitore. Owen Harper gibt das Spiel schließlich auf und beginnt zu lachen. Sie haben gewusst, dass Gwen kommt. Harkness fragt, wer eigentlich Pizza unter dem Namen Torchwood bestelle und Owen entschuldigt sich dafür.
Gwen fragt nach dem Angestellten aus dem Krankenhaus. Sie erfährt, dass er tot ist und Torchwood den Mord deckt. Das sei ihr Job, erklärt Toshiko. Gwen ist mit alldem gar nicht einverstanden und misstraut den Leuten deutlich. Jack fordert sie auf, nachdem sie schon den Mord am Parkhaus gesehen hat, jetzt auch den Mörder zu sehen. Sie folgt ihm, wird aber erschreckt, von einem riesigen Flugtier in der Kuppel des Raumes. Das sei, erfährt sie, ein Pterodactylus.
Jack führt sie weiter in die Katakomben, wo es einige Zellen gibt. In einer findet sie das Monster aus dem Krankenhaus vor. Er sei ein Weevil. Einige Hundert davon lebten in den Kloaken von Cardiff. Einige seien an die Oberfläche gekommen und hätten Menschen angegriffen. Sie wüssten noch nicht, warum. Sie solle sich Zeit nehmen, ihn anzusehen - er käme von einer fremden Welt.
Dann stellt Jack seine Leute vor. Auch der Mann aus dem Touristbüro, Ianto Jones, der sich um organisatorische Dinge kümmert, gehört dazu. Gwen will wissen, warum er ihr das alles offenbare, es sei doch sicher geheim. Weit darüber hinaus, erklärt Harkness. Es sei getrennt von der Regierung, außerhalb der Polizei, jenseits der Vereinten Nationen. Die Regierungen hätten keine Kontrolle über sie, damit man sicher ginge, dass sie die Dinge, die hier verwart würden nicht zum eigenen Gebrauch nähmen. Er nimmt seinen Mantel, gibt seinen Leuten Aufträge für den nächsten Tag und fordert Gwen auf, mit ihm zu kommen.
Sie muss sich neben ihn auf einen Pflasterstein in der Mitte des Raumes stellen, der jetzt als Lift nach oben fährt und sie auf den Platz, neben das Wasserspiel bringt. Dieser Stein besitzt eine Art Wahrnehmungs-Filter, der sie, bis sie heruntergehen, für alle unsichtbar macht. Er wisse auch nicht genau, wie das funktioniere. Wenn man ihn frage würde er ermuten, es müsse etwas mit einem unsichtbaren Spalt in der Raum-Zeit zu tun haben, der unter ihnen läge. Das würde sich aber etwas lächerlich anhören, unsichtbarer Lift sei einfacher.
Jack führt Gwen in eine Bar. Er spricht von dem Raumschiff über London an Weihnachten (siehe Dr. Who, Christmas Invasion) und über die Cybermen-Invasion (Dr Who, Army of Ghosts). Gwen hat davon gehört. Ihr Freund habe von einer Verschwörung gesprochen, man hätte etwas ins Trinkwasser getan oder so. Ihr Freund sei dumm, stellt Jack fest. "Oh, du kennst ihn?" frag Gwen. Jack lacht. Sie würden also Aliens fangen? Jack bestätigt. Das sei doch ein höllischer Job. Jack bestätigt noch einmal. Jetzt fragt Gwen, wer er sei und stellt heraus, es sei nur ein Jack Harkness aktenkundig und der sei 1941 verschwunden. "Dann kann ich es ja nicht sein - oder?" bemerkt Jack und lächelt. Sie würden nicht nur Aliens fangen, erklärt er nun, sondern ihre Technologie sammeln. Damit sie etwas hätten, um sich gegen sie zu verteidigen. Im 21. Jahrhundert würde sich alles ändern, sie müssten vorbereitet sein. Er erklärt nochmal, dass sie niemandem verantwortlich seien. Und die gesamte Technologie würde innerhalb der Mauern der Basis bleiben...
...Toshiko packt gerade zuhause ein Artefakt aus, mit dem sie blitzschnell Bücher lesen kann. Owen besprüht sich mit einem Duftwasser, dass alle verrückt nach ihm macht - leider auch die Freunde der Frauen. Suzie packt die eiserne Hand aus und macht Wiederbelebungsversuche an toten Fliegen.
Jack erklärt Gwen die drei Torchwood-Qurtiere in London, Glasgow und Cardiff. In Cadiff deshalb, weil es hier einen Raum-Zeitriss gäbe (siehe auch: Dr.Who, "The unquiet Dead" und "Boomtown"). Alles mögliche aus dem Universum würde hier angeschwemmt. Dann sei es, wie im Fall des letzten Mordes, praktisch, wenn er durch sie eine Liaison mit der Polizei hätte, stellt Gwen fest. Falls, bemerkt Jack, sie sich an all das erinnern würde - wie denn ihr Drink sei? Er eröffnet ihr, eine Amnesie-Pille hineingetan zu haben, sodass sie am nächsten Morgen alles vergessen haben werde. Gwen verlässt fluchtartig und ziemlich sauer das Pub.
Zuhause macht sie sich schnell Notizen auf ihrem Computer, bevor das Sedativum wirkt - doch die werden auch gleich wieder von Ianto, der sich in ihr System hackt, gelöscht. Am folgenden Morgen weckt ihr Freund sie doch sie erinnert sich nicht, was sie am Abend zuvor gemacht hat. Auf der Polizeiwache fragt sie eine Kollegin, die den Namen bereits früher erwähnte, ob sie Glück gehabt hätte bei Captain Jack Harkness. Gwen weiß nicht, wovon sei spricht. Dann sieht sie eine Zeichnung der Mordwaffe, eines eigenartigen Messers. Sie wird das Bild nicht los und schließlich flammen Erinnerungsfetzen auf.
Noch in der Nacht macht sie sich auf zum Wales Millennium Centre. Sie schaut sich auf dem Platz um und ihr Blick bleibt bei der Wassersäule hängen. Dort ist noch jemand. Weitere Erinnerungsfetzen kommen und sie erkennt Suzie Costello. Suzie sagt, sie wisse, warum Gwen hier sei - das Messer. Sie hätte das in den Ermittlungsakten gesehen und dagegen wäre auch die Amnäsie-Pille machtlos. Suzie holt das Messer, das Gwen auch an deren Arbeitsplatz gesehen hatte, aus der Tasche. Dann zieht sie eine Pistole, denn Gwen sei die einzige Außenstehende, die eine Verbindung herstellen könne. Sie erzählt ihr, wie sehr sie den Job liebe und redet über ihre Erlebnisse, auch wenn Gwen das nicht recht einordnen kann. Dann gibt sie zu, eine Mörderin zu sein. Sie brauche die Toten um die Funktion des Handschuhs zu studieren.
Unterdessen erscheint Jack auf dem Lift-Stein. Suzie ist lange genug bei Torchwood um ihn zu sehen. Sie zielt und schießt ihm in die Stirn. Dann sagt sie Gwen, dass es ihr sehr Leid täte, sie habe keine Wahl. Jetzt zielt sie auf Gwen, doch Jack hat sich wieder erhoben, die Wunde heilt im Fluge und er fordert Suzie auf, die Waffe herunterzunehmen und mit ihm zu kommen. Suzie weiß, sie hat keine Chance und erschießt sich selbst. Völlig erledigt fällt Gwen auf die Knie - jetzt erinnert sie sich wieder an alles.
In der Basis stellt Jack die Sachen zurück an ihren Platz. Owen rückt zerknirscht das Parfumfläschchen raus und Toshiko das Lesegerät. Außerhalb des Gebäudes sprechen Gwen und Jack über den Schuss in seine Stirn. Er könne nicht sterben, erklärt Jack. Das sei einmal anders gewesen. Vor langer Zeit sei er einmal gestorben und ins Leben zurückgebracht worden. Seither könne er nicht mehr sterben. Er wisse nicht, wieso. Vielleicht werde er es eines Tages herauskriegen doch bis dahin sei es besser, darüber zu schweigen. Das sei ohnehin egal, bemerkt Gwen, denn er werde ja doch ihre Erinnerung wieder auslöschen. Warum er das tun sollte, fragt er. Vielleicht hätte sie Recht, Torchwood könnten, statt nur zu untersuchen, mehr tun, um zu helfen. Ob sie nicht zu ihnen kommen wollte? "Ja," antwortet sie schlicht, "das will ich, ja!"
Kritik
von Gisa von Delft
Tja, was nun? Versucht man, Torchwood als eigenständige Serie zu betrachten oder schielt man immer mit einem halben Auge auf Doctor Who? Ganz ausbleiben kann das wohl nicht. Also am besten einfach mal drauflos.
Eine Pilotfolge stellt für gewöhnlich die handelnden Personen vor und steckt das Genre ab, in dem die Geschichten spielen sollen. Mit den Personen hat das soweit funktioniert, mit dem Genre muss es schwieriger sein, denn Torchwood ist eine seltsame Mischung aus Crime, Scifi und auch Fantasy. Der Beginn des Spektakels hatte auch tatsächlich auf allen drei Gebieten Anleihen und funktionierte recht gut.
Die Hauptpersonen - okay, ich gebe zu, da zunächst auch ein wenig geschmunzelt zu haben, besonders wegen der männlichen. Jack Harkness (der ja kein Unbekannter war) in seinem wehenden Militärmantel: der Held, keine Frage. Der Chef, auch keine Frage. Owen Harper war für mich erstmal ziemlich irritierend, denn ich sehe Burn Gorman noch in einer ganz anderen Rolle. Einer Rolle, in der ich ihn sehr passend fand und die hiermit nun so gar nichts zu tun hat. Für mich sollte nun Mr. Guppy aus der BBC Serie "Bleak House" (nach Charles Dickens) plötzlich ein SpecOps sein - und auch noch neben Captain Jack... Da möchte ich mich mit jedem Urteil vorläufig zurückhalten, bis ich etwas mehr gesehen habe - schließlich haben wir es ja mit Schauspielern in Rollen zu tun. Die beiden Frauen des Teams waren zunächst relativ unauffällig, aber keineswegs unpassend. Das gleiche gilt für Ianto. Eve Myles, das zurückhaltende Hausmädchen aus "The unquiet Dead", hat mich allerdings in der Rolle der Gwen Cooper schnell überzeugt. Und schließlich haben wir erfahren, dass Jack unsterblich ist. "Vorgebildete" Zuschauer könnten das auf die Time-Vortex-Energie zurückführen, doch ich bin gespannt, ob es auch noch irgendwann erklärt wird.
Ziemlich beeindruckend ist das Hauptquartier von Torchwood 3. Das gefällt mir viel besser als der Torchwood Tower in London. Es scheint der viel angemessenere Ort für das Unbekannte, Mysteriöse. Auch der angemessene Ort für diese kleine, irgendwie eher familiäre Truppe. Und Cardiff - naja, ob man es wirklich so groß "rausputzen" musste weiß ich nicht, um die Stadt wird mir hier auch bildtechnisch etwas viel Aufhebens gemacht. Aber das ist wohl eher sekundär.
Die Geschichte hat mich nun auch nicht gerade umgehauen, aber sie war ja im Grunde auch mehr ein Mittel, um in die Gegebenheiten einzuführen. Schlecht war sie aber auch nicht und besonders retrospektiv macht sie Sinn. Auch ein Hauch von Humor ist vorhanden, so bei den Szenen, wo Jack erklärt, nichts dürfe das Hauptquartier verlassen und jeder zuhause gerade irgendeins der Teile auspackt. Könnte etwas mehr in der Art sein, aber das mag ja noch kommen. Zum Glück bin ich auch Krimi-Fan (besonders englischer Krimis in jeder Form), in sofern werde ich der Serie so oder so eine Chance geben. Also: einfach mal abwarten, was sie im weiteren Verlauf daraus machen, die Voraussetzungen sind jedenfalls nach diesem ersten Einblick nicht uninteressant.
Regie:
Brian Kelly
Drehbuch:
Russell T. Davies
Hauptdarsteller:
John Barrowman (Jack Harkness)
Eve Myles (Gwen Cooper)
Burn Gorman (Owen Harper)
Naoko Mori (Toshiko Sato)
Gareth David-Lloyd (Ianto Jones)
Indira Varma (Suzie Costello)
Gaststars:
Kai Owen (Rhys Williams)
Guy Lewis (Young Cop)
Tom Price (PC Andy)
Jason May (SOCO)
Rhyse Swinburn (Body)
Olwen Medi (Yvonne)
Gwyn Vaighan-Jones (DI Jacobs)
Dion Davies (Officer)
Jâms Thomas (Hospital Porter)
Paul Kasey (Weevil)
Mark Heal (Security Guard)
Gary Sheppeard (Pizza Lad)
Gwilym Havard Davies (Man)
Cathryn Davis (Woman)