Kurzinhalt
Bei einem jungen Mann ergattert Gwen bei dessen Verfolgung ein Teil einer Alientechnologie. Unvermittelt wird sie davon in die Vergangenheit versetzt und beobachtet ein einsames Kriegs-Kind auf einem Bahnhof. Als später Owen das Teil in Händen hält, wird er Zeuge einer Vergewaltigung mit anschließendem Mord. Diese Szenen lassen ihm keine Ruhe mehr. Während das übrige Torchwood-Team nach dem Ursprung des Artefakts fahndet, versucht Owen den Mörder zu ermitteln und seiner gerechten Strafe zuzuführen.
Inhalt
Nach einer atemlosen Verfolgungsjagd erreicht Gwen auf einem Bahnsteig einen jungen Mann, bei dem Toshiko Alientechnologie scannen konnte. Jetzt hält sie nur seine Jacke in der Hand, der Mann ist weitergerannt. Dennoch ist die Technologie präsent und Gwen findet in der Tasche ein handliches Gerät, das sie auf Knopfdruck in die Vergangenheit desselben Ortes versetzt.
Gwen hört eine Kinderstimme und sieht einen kleinen Jungen durch den ansonsten menschenleeren Bahnhof irren. Er hat Angst, fühlt sich verlassen und will nach Hause. Ein Schild an seinem Koffer verrät den Namen. Gwen spricht den Jungen an, doch er kann sie nicht wahrnehmen. Da endet die Vision. Gwen ist völlig irritiert und berichtet Jack und Owen, die sie jetzt erreichen, darüber.
Sie finden den Namen, der auf dem Schild stand, im Telefonbuch und besuchen Thomas Erasmus Flanagan, mittlerweile ein älterer Mann. Er wurde im 2. Weltkrieg aus Cardiff evakuiert und es wird klar, dass Gwen in eine emotionsgeladene Szene aus der Vergangenheit geraten war.
Auch den geflüchteten jungen Mann können sie identifizieren: Sean "Bernie" Harries ist als Krimineller registriert und hat hohe Schulden. Die Untersuchung des Alienartefaktes ergibt, dass es voller Nanotechnologie steckt.
Als sie auf dem Bahnhof die Situation noch einmal rekonstruieren wollen aktiviert Owen, als sie auf dem Weg unter einer Brücke langgehen, das Gerät. Er findet sich in den 60gern als Zeuge einer Vergewaltigung wieder. Doch auch er kann nur hilflos zusehen und kommt zitternd zurück in die Gegenwart. Das einzige was er mitnehmen kann, sind wieder die Namen. Tosh ermittelt, dass diese junge Frau tatsächlich 1963 einer Vergewaltigung mit anschließender Tötung zum Opfer fiel und der Täter nie gefunden wurde. Während sie nach dessen Namen recherchiert findet Jack heraus, dass das Gerät einen Quantenüberträger enthält, der menschliche Gefühle sozusagen in Geisterbilder überträgt. Als erstes wollen sie Harris ausfindig machen um zu erfahren, was er über das Gerät weiß.
Jack ist mit Gwen im Schießstand der Basis. Er zeigt ihr das außergewöhnliche Waffenarsenal, dass sie kennenlernen muss. Bei den Schießübungen, bei denen Jack hautnah ihre Position korrigiert, ist ihr seine Präsenz alles andere als unangenehm. Doch schließlich bemerkt sie, wie spät es schon ist und kehrt heim. Rhys ist noch mit Freunden unterwegs und Gwen benutzt das Gerät, das sie eingesteckt hat, um Erinnerungen an gute Momente mit ihm wachzurufen. Das zeigt dann auch Wirkung, als Rhys kurz darauf nach Hause kommt.
Owen wird unterdessen die schrecklichen Bilder nicht los. Er findet Ed Morgans Adresse heraus und stattet ihm einen Besuch ab. Morgan war seinerzeit tatsächlich verhaftet, doch aufgrund mangelnder Beweise freigelassen worden. Owen sagt ihm, dass er alles wisse, doch Morgan wirft ihn hinaus. Da läuft Owen "Bernie" Harries über den Weg. Statt ihn festzunehmen, wie Bernie erwartet, lädt Owen ihn in einen Pub ein.
Als der Rest des Teams dazukommt erklärt Bernie, er habe die "Geistermaschine" in dem Verschlussfach eines verrückten alten Mannes gefunden. Er sah damit eine Frau, die ihr totes Baby in den Kanal warf. Dann stellte er fest, dass die Frau in seiner Nachbarschaft wohnte und er erkaufte sein Schweigen von ihr. Er hat auch Lizzys Mörder gesehen, was Owen ziemlich bewegt. Als sie gehen wollen fragt Bernie, ob sie auch die andere Hälfte wollten
In Bernies Wohnung gibt es eine Dose mit Alienschnickschnak, der durch das Rift angeschwemmt wurde. Das entsprechende Teil passt tadellos an das Gerät. Bernie sagt, er habe es nur ein einziges Mal benutzt und es hätte ihn tot und voller Blut vor seinem Haus gezeigt - in seinem jetzigen Alter. Er fürchtet, seinen nächsten Geburtstag nicht mehr zu erleben. Als Gwen das Gerät hält und versehentlich aktiviert, zeigt es sie mit einem blutigen Messer die Worte sprechend: "Ich war zu spät...ich konnte es nicht verhindern...er ist tot! Owen hatte das Messer...er wollte ihn töten...ich konnte ihn nicht abhalten."
Zurück in der Basis überlegt Jack, dass das Gesehene nur eine mögliche Variante der Zukunft sein könnte. Tosh hat unterdessen medizinische Daten von Morgan gefunden. Er ist klaustrophobisch, paranoid und depressiv. Er gab ein paar Selbstmordversuche. Owen erwähnt, dass Morgan bei seinem Besuch dachte, er wolle Geld. Dann wird ihm klar, dass Bernie Morgan erpresst hat. Unterdessen telefoniert Bernie mit Morgan.
Owen und Tosh berichten Jack von ihren Ergebnissen. Gwen ist inzwischen bei Bernie um ihn zu beruhigen, dass das Gesehene nicht die wirkliche Zukunft sein muss. Dort erhält sie einen Anruf von Jack, der sich sofort mit den anderen dorthin aufmacht. Tosh, die im Auto an den Überwachungsmonitoren wartet, sieht Morgan zu Bernie gehen.
Bernie schaut aus dem Fenster und als er Morgan kommen sieht, geht er hinaus. Gwen fürchtet, dass sich seine Vision bewahrheiten könnte und geht ihm nach. Morgan, der befürchtet, die beiden könnten ihn verraten, bedroht sie mit einem Messer. Doch Jack und Owen können ihn entwaffnen. Owen, der jetzt das Messer hat, denkt wieder an Lizzy und hat den Impuls, Morgan zu töten, besinnt sich aber schnell und gibt Gwen das Messer. Sie ist glücklich, dass es vorbei und nichts passiert ist.
Morgan sagt, er hätte gewusst, dass sie ihn holen würden und macht einen Satz auf Gwen zu. Das Messer, dass sie hält bohrt sich in seine Brust. Owens Versuch, Morgan noch zu retten, scheitert.
In der Basis erfährt Gwen, dass Morgen bekanntermaßen suizidal veranlagt und es nicht ihr Fehler war. Jack stellt fest, dass das Problem mit dem Gerät sei, dass es Menschen veranlassen würde, Dinge ändern zu wollen. Alle sind einig, dass es nicht für die Menschheit bestimmt ist und so schließt Ianto es im Sicherheitsarchiv ein.
Gwen hardert immer noch und macht sich für Morgans Tod verantwortlich. Doch Jack stellt fest, sie seien umgeben von Geistern, von den Schatten menschlicher Emotionen. Sie müssten lernen, damit zu leben.
Kritik
von Gisa von Delft. Diese Episode sah schon wesentlich besser aus. Es ging um ein Alien-Artefakt und um einen Mörder. So haben wir also Scifi und Crime schonmal vereint. Ein bisschen "Cold Case" wurde noch mit untergemischt und das Resultat hat mir um einiges besser gefallen, als die vorherige Episode. Da konnte man sogar die Schießübungen von Gwen und Jack in Kauf nehmen.
Die mitspielenden Charaktere machten einen stimmigen Eindruck und das Grundthema, alte Wunden und alte Taten wurde treffend umgesetzt. Die alte Wunde Thomas Erasmus Flanagans, die Gwen so zusetzt, war offenbar verheilt. Das ist eine schöne Botschaft gewesen. Die böse Tat Ed Morgans dagegen wirkt bis auf den aktuellen Tag nach. Nicht allein, weil sie durch dieses Artefakt noch geahndet werden kann, auch führt dieser Mann offensichtlich alles andere, als ein zufriedenes Leben. Im Grunde ist auch das eine gute Botschaft.
Ein wenig wird hier auch über die Hauptcharaktere Gwen und Owen offenbart, eine ganz wichtige Sache, um den Zuschauer am Ball zu halten. So wird Owen als überaus gerechtigkeitsliebend, aber auch sehr verbissen präsentiert. (Und ich denke nicht mehr an Mr. Guppy, so gesehen habe ich ihn als glaubwürdigen Charakter integriert.) Bei Gwen steht einmal mehr das Mitfühlen mit den Menschen im Vordergrund, neben den Verunsicherungen, die ihr neuer Job in mehrererlei Hinsicht hervorruft. Am Rande: wieso hatte sie das Artefakt zuhause? War das nicht verboten worden?
Jack dagegen bleibt der Abgeklärte, der auf seine Art irgendwie über den Dingen zu stehen scheint. Oder vielleicht jenseits der Grenze, vor der ihn die Brutalität und "Ungerechtigkeit" der Welt noch wirklich erschüttern konnte. Hier dürfte sich noch einiges an Klärung anbieten und darauf warten wir vermutlich alle am gespanntesten.
Zwar hat in dieser Folge Torchwood für einen Toten mehr gesorgt, doch insgesamt gab es eine deutliche Verbesserung gegenüber der vorigen - was allerdings auch keine große Kunst war. Aber zumindest steigert es die Lust, sich auch die nächste Folge anzusehen.
Regie:
Helen Raynor
Drehbuch:
Colin Teague
Hauptdarsteller:
John Barrowman (Jack Harkness)
Eve Myles (Gwen Cooper)
Burn Gorman (Owen Harper)
Naoko Mori (Toshiko Sato)
Gareth David-Lloyd (Ianto Jones)
Gaststars:
Kai Owen (Rhys Williams)
Gareth Thomas (Ed Morgan)
Ben McKay (Bernie)
Llinos Daniel (Eleri)
John Normington (Tom Flanagan)
Emily Evan (Lizzie Lewis)
Christopher Elson (Young Ed Morgan)
Christopher Greene (Young Tom Flanagan)
Julie Gibbs (Bernie's Mom)
Ian Kay (Snooker Player)
Ryan Conway (Kid in Arcade)
Kathryn Howard (Woman in Shop)