Jerry Cotton 3150- die UFO Akten

Jerry Cotton, Ufo Akten, Titelbild
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Im Zuge der Popularität der Fernsehserie „Akte X“ veröffentlichte der Bastei Verlag allerdings nur 25 Taschenhefte lang „Die Ufo Akten“, geschrieben von durchaus populären Autoren wie Wolfgang Hohlbein, Uwe Voehl oder dem Perry Rhodan Autor Arndt Ellmer.

 Das Titelbild des 3150. “Jerry Cotton“ suggeriert, dass der neue Fall mit dieser Serie in einem Zusammenhang stehen könnte. Aber im Gegensatz zu „Miami Vice“, die tatsächlich in der fünften Staffel über eine exzentrische Folge mit Außerirdischen verfügt, relativiert der Autor im Verlaufe der Handlung die mögliche Begegnung mit fliegenden Untertassen.

 Der Reiz des Plots liegt daher eher im Schauplatz. In der Nähe der mexikanischen Grenze nahe Roswell und damit auch „Area 51“ wird der Agent Jeremy Watts anfänglich verfolgt und von einem plötzlich über ihm aufflammenden gleißenden Licht geblendet. Am nächsten Tag wird die Leiche gefunden. Alle inneren Organe fehlen.

 Aus Washington – seit dem 3000. Abenteuer residiert ja Jerry Cotton mit seinem ewigen Kollegen Phil Decker in der amerikanischen Hauptstadt und nicht mehr New York – kommend sollen die beiden Bundesagenten den seltsamen Fall lösen.

 Der Autor macht sich vor allem in der ersten Hälfte auch einen Spaß daraus, eine Reihe von Klischees in die laufende Handlung einzubauen. Natürlich sind Cotton und Decker im Gegensatz zu der abergläubischen Gemeinde skeptisch und können sich nicht vorstellen, warum ein UFO ausgerechnet Jeremy Watts auf eine derartig brutale Art und Weise töten sollte. Natürlich kennen sie aber auch die eingangs angesprochene Fernsehserie „Akte X“. Vielleicht hätten die Dialoge noch ein wenig pointiert, doppeldeutiger erscheinen sollen, damit die in rascher Abfolge präsentierten Ideen bizarrer erscheinen. Eine junge wie attraktive Frau ist Bloggerin und berichtet über die außerirdische Phänomene dieser Gegend. Aber auch ansonsten ist sie ausgesprochen gut informiert.

 Der Sheriff ist zwar mexikanischer Herkunft, aber er hasst seine Landsleute. Jeremy Watts hat anscheinend wenige Stunden vor seinem Verschwinden das örtliche Gefängnis besucht, in dem ein enger Verwandter eines der drei Zeugen der UFO Sichtung und des Auffindens der Leiche von Jeremy Watts wegen Totschlag einsitzt.

 Spätestens ab diesem Augenblick werden alle möglichen extraterrestrischen Ansätze relativiert und es entwickelt sich ein sehr geradliniger Kriminalfall, in dem es vor allem auch um die herausfordernde heiße Landschaft wie auch die seltsamen Bewohner in Grenznähe geht. Jerry Cotton und Decker haben es nicht leicht , verlässliche Antworten zu erhalten.

 Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und der Täter ist für die meisten Leser eine echte Überraschung. Wer sich mit den Strukturen der „Jerry Cotton“ Romane auskennt, könnte über das Ausschlussprinzip auf diese unwahrscheinliche, aber rückblickende auch sehr überzeugend erläuterte Möglichkeit fallen.

 Im Gegensatz zu den frühen, vom Bastei Verlag auch als Klassiker nachgedruckten Fällen, in denen es meistens darum ging, identifizierte Täter im Rahmen der Gesetzgebung zu überführen, sind die Hefte der Erstauflage deutlich Actionorientierter und nutzen die Vorgaben der Ermittlungen auch manchmal, um sowohl Cotton als auch den Leser zu überraschen. So erhält Jerry Cotton wichtige Informationen durch einen Telefonanruf, wobei die Wurzel dieser Fakten tatsächlich einige Seiten vorher in einem Nebensatz gelegt worden ist. Der Leser wird nicht getäuscht, der G-man folgt nur einer Idee.

 Der Finale ist packend und entwickelt sich aus dem Nichts heraus. Auf den letzten Seiten werden die einzelnen Mosaikstücke noch einmal erklärend zusammengefasst und die Strafe des Täters fast fatalistisch akzeptiert. Auch die UFO Idee wird auf eine interessante, technisch nachvollziehbare wie verblüffende Art und Weise erläutert.

 Zusammengefasst ist „Die Ufo- Akten“ ein „normaler“ Jerry Cotton Fall eben in den Weiten von New Mexico spielend mit einigen Anspielungen auf die fliegenden Untertassen, aber keinen phantastischen Aspekten. Lesenswert und solide geschrieben ist der ganze Roman trotzdem. Zumindest auf den ersten Seiten ein etwas anderer „Jerry Cotton“.  

 

      

  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 1587 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 92 Seiten
  • Verlag: Bastei Entertainment (28. Oktober 2017)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B075SJ168V
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