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Der amerikanische Schauspieler, Filmregisseur und Filmproduzent Robert Redford ist am Dienstag verstorben. Dies teilte die Agentur Rogers & Cowan PMK mit und fügte hinzu, Redford sei am frühen Dienstagmorgen in seinem Haus in Sundance in den Bergen Utahs im Schlaf gestorben, umgeben von seinen Lieben. Er wurde 89 Jahre alt und starb somit nur rund einen Monat nach seinem Geburtstag im August.
Charles Robert Redford, Jr. wurde am 18. August 1936 in Santa Monica, Kalifornien, geboren. Für seine berufliche Laufbahn schlug er zunächst den sportlichen Weg ein und erhielt aufgrund seiner Begabung im Baseball ein Stipendium der University of Colorado in Boulder.
Doch im selben Jahr starb seine Mutter, woraufhin sich seine sportlichen und schulischen Leistungen stark verschlechterten, er den Alkohol erlag und sein Stipendium verlor. Danach hielt er sich mit kleineren Jobs auf den Ölfeldern um Los Angeles über Wasser, bevor er nach Europa ging, um in Paris und Florenz an mehreren Kunstakademien vorübergehend zu studieren.
1958 kehrte er in die USA zurück und begann, Theaterdesign am New Yorker Pratt Institute zu studieren. Dem Rat eines Lehrers folgend, besuchte er im Jahr darauf auch die American Academy of Dramatic Arts, wo er seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckte. Seine ersten Rollen hatte Redford in den Broadway-Produktionen Tall Story und Little Moon of Alban, bevor er zum ersten Mal in der Fernsehserie Maverick vor der Kamera stand. 1962 gab er in dem Kriegsfilm Hinter feindlichen Linien sein Leinwanddebüt. Während er am Theater große Erfolge feierte, kam seine Filmkarriere nur schwer in Gang. In den kommenden Jahren wurden viele seiner Filme Flops an den Kinokassen.
Erst 1967 wurde Redford durch die Komödie Barfuß im Park, in der er an der Seite von Jane Fonda die Hauptrolle übernahm, einem größeren Publikum bekannt. Bereits zwei Jahre später gelang ihm mit der Western-Komödie Zwei Banditen der Durchbruch. In den folgenden Jahren entwickelte er sich zu einem der populärsten Hollywoodschauspieler der New-Hollywood-Ära. Es folgten erfolgreiche Filme wie Der große Gatsby, Die drei Tage des Condor, Die Unbestechlichen, Der Unbeugsame, Sneakers – Die Lautlosen, Ein unmoralisches Angebot und Der Pferdeflüsterer. Hinzu kommen die Ganoven-Komödie Der Clou, der Liebesfilm So wie wir waren und Jenseits von Afrika, die allesamt mehrere Oscars gewinnen konnten.
Ende der 1970er-Jahre arbeitete er auch als Produzent und gründete zusammen mit Richard Gregson die Produktionsfirma Wildwood Enterprises. 1980 gab er schließlich mit Eine ganz normale Familie sein Debüt als Regisseur.
Redford stand dem Film-Establishment in Hollywood von Anfang an skeptisch gegenüber und führte ein zurückgezogenes Leben in seinem Haus in Sundance, Utah. Zudem war er beziehungsweise seine Rolle als Sundance Kid in Zwei Banditen der Namensgeber für das bekannte Sundance Film Festival, dessen Vorsitzender Redford auch war.
Daneben engagierte er sich für den Umweltschutz, war Teil des Beraterstabes der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd und produzierte die dazugehörige Doku-Reihe Die Ozeankrieger, in der gezeigt wird, wie Umweltschutzorganisationen illegalen Fischern das Handwerk legen wollen.
Redford war zweimal verheiratet: Von 1958 bis 1985 war er mit der Historikerin und Aktivistin Lola Van Wagenen verheiratet, mit der er vier Kinder hatte. Seit 1996 war er mit der deutschen Malerin Sibylle Szaggars liiert, die er am 11. Juli 2009 im Hamburger Hotel Louis C. Jakob heiratete.
Insgesamt hat er sieben Enkelkinder. Diese waren der Grund, weshalb Redford Teil des Marvel Cinematic Universe wurde. Sie sind große Fans des MCU und wollten ihren Großvater in einem der Filme sehen. So bemühte er sich um ein Engagement und bekam in The Return of the First Avenger die Rolle des Alexander Pierce, des geheimen Antagonisten des Films. Diesen Part übernahm er auch in Avengers: Endgame.
Robert Redford wurde im Laufe seines Lebens mit einem Golden Globe, einem BAFTA Award und einem Oscar ausgezeichnet. Zudem erhielt er den Screen Actors Guild Award, den Ehrenoscar, den Goldenen Löwen sowie den César-Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Darüber hinaus wurde er mit dem Ritterkreuz der Französischen Ehrenlegion und dem Kennedy-Preis für seine außergewöhnlichen Beiträge zur amerikanischen Kultur geehrt.