Regie:
Theo Mezger
Drehbuch:
Rolf Honold, W.G. Larsen
Hauptdarsteller:
Dietmar Schönherr (Major Cliff McLane)
Eva Pflug (Leutnant Tamara Jagellovsk)
Claus Holm (Leutnant Hasso Sigbjörnson)
Wolfgang Völz (Leutnant Mario de Monti)
F. G. Beckhaus (Leutnant Atan Shubashi)
Ursula Lillig (Leutnant Helga Legrelle)
Benno Sterzenbach (General Wamsler)
Friedrich Joloff (Oberst Villa)
Darsteller:
Charlotte Kerr (General Lydia van Dyke)
Franz Schafheitlin (Sir Arthur)
Hans Cossy (Marschall Kublai Krim)
Thomas Reiner (M. Spring-Brauner)
Alfons Höckmann (Professor Rott)
Helmut Brasch (Commodore Ruyther)
Nino Korda (GSD-Ordonanz)
Herwig Walter (Richard Hall)
Hans Wengefeld (Sprengmeister)
Kunibert Gensichen (Abschnittsleiter)
S. Fetscher (Offizier auf Hyperion 29)
Christine Isensee (TRAV-Ordonanz)
Kurzinhalt
Die ORION befindet sich auf einem öden Routineauftrag, als McLane von dem Kommandanten einer vorbeifliegenden Frachters erfährt, dass auf der nahegelegenen Bergbaukolonie Pallas einiges seltsam erscheint. McLane verspricht, sich darum zu kümmern. Er lässt Legrelle und Shubashi mit einer Lanzet die Arbeiten verrichten und währenddessen ein Energiefeld von der Größe der ORION aufbauen. So erscheint es, als läge die ORION fest an dem vorgesehen Ort, während er nach Pallas startet.
Auf Pallas lassen McLane, de Monti, Sigbjörnson und Jagellovsk die ORION unbeaufsichtigt zurück und begeben sich in den Stollen, wo eigenwillige Verhältnisse herrschen, deren sie Herr werden müssen. Ordonanzleutnant Spring-Brauner versucht unterdessen fieberhaft, Funkkontakt mit der ORION aufzunehmen, erhält allerdings keine Antwort.
Inhalt
Die ORION-Crew besucht einen Lehrgang in Roboterkunde. Der Dozent erklärt die Funktionen und demonstriert, wie man einen defekten Roboter, dessen Programmierung der drei Robotergesetze durcheinandergeraten ist, abschalten kann. Mittendrin wird die ORION-Crew jedoch von Ordonanzleutnant Spring-Brauner zu einer Routine-Mission abberufen. Man soll die Wochenberichte von einigen Überwachungssatelliten abholen.
Im Zielgebiet ihrer Mission werden sie von McLanes ehemaligem Vorgesetzten und alten Freund Kommodore Ruyther angefunkt, der mit seinem Raumfrachter dort unterwegs ist. Er kommt von der der Bergbau-Kolonie Pallas, von der er Erzladungen abgeholt hat. Doch irgendetwas, berichtet er, stimme dort nicht. Auf seinem letzten Flug hätte die Ladung nicht aus Erz, sondern aus Abraumgestein bestanden. Außerdem gäbe es seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr zu den Kolonisten. McLane sagt Ruyther, der auf diese Reaktion gehofft hatte, zu, sofort nach Pallas zu starten.
Shubashi und Legrelle sind mit ihrer Lancets bereits draußen zum Einsammeln. Sie erhalten von McLane mit den Worten: "Laurin lässt grüßen" die Anweisung, ein Energiefeld von der Größe der ORION, einen sogenannten "Laurin", aufbauen, der den kontrollierenden Stellen vorgaukeln wird, die ORION habe sich nicht von der Stelle bewegt. In 18 Stunden werde man sie dann wieder abholen.
Als die ORION auf Pallas gelandet ist, wird sie bereits von Spring-Brauner mit dringendem Rücksturzbefehl gesucht. Obwohl die ORION auf 12-M-8 in der Ortung liegt, kriegt keine der verschiedenen Stationen eine Verbindung zustande. Auf Pallas lässt McLane die Orion ohne Wachen, für die es ja hier keinen Grund gäbe, zurück. Zunächst müssen sie den Eingang in die unterirdische Kolonie suchen. Dann finden sie die Gänge und Räume leer vor. Doch die Computer und Versorgungseinheiten arbeiten einwandfrei. Schließlich stoßen Cliff, Tamara, Hasso und Mario auf Roboter, von denen sie sogleich bedroht, entwaffnet und in den Bergwerkstollen gebracht werden.
Dort treffen sie dann auch auf die Kolonisten, die dort zu der Arbeit gezwungen werden, die eigentlich die Roboter ausführen sollten. Der Leiter der Kolonie erklärt ihnen nun, was vorgefallen ist. Der Roboterexperte Forester hatte die Droge Euphorin in die Kolonie geschmuggelt. Das war der Auslöser dafür, dass eine Reihe von Arbeitern faul und träge wurde und nichts mehr tun wollten. Es kam zu einer regelrechten Revolte die schließlich durch Erschießen Foresters und seiner Leute beendet werden musste. Tamara versteht - die Roboter wurden Zeugen dieses Vorfalls und gerieten in konflikt mit den Robotergesetzen, nämlich: 1. keinen Menschen zu verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen zu lassen, 2. den Menschen zu gehorchen. Um größeres Unheil zu verhindern übernahmen nun die Roboter die Kontrolle über alles und ließen die Menschen ihre Arbeiten verrichten.
Unterdessen macht sich Helga, die im Lancet einen Großteil der Energie für den "Laurin" verbraucht, ziemliche Sorgen, weil die Orion über Funk nicht zu erreichen ist. Atan will aber alles so belassen, er vertraut darauf, dass McLane wie abgesprochen zurückkommen wird.
Auf Pallas will man derweil zweien der Roboter eine Falle stellen in der sie festgesetzt werden sollen, um sie umprogrammieren zu können. Zwar wissen weder Cliff noch Tamara ganz genau, wie die Umprogrammierung zu erfolgen hat, doch mit etwas Glück gelingt die Aktion. Auch die restlichen Roboter liefern jetzt die Waffen ab und alles funktioniert wieder normal.
Die ORION startet und erreicht gerade noch rechtzeitig das Lancet, dessen Energie nun vollständig verbraucht ist. Helga ist bereits bewusstlos und Atan ist mächtig sauer auf Cliff, dass er den "Laurin" völlig vergessen hatte. Cliff dagegen findet, dass Atan erwachsen genug sei um zu wissen, wann, wie lange und unter welchen Umständen man einen Befehl befolgen solle. Durch ihren gelungenen Einsatz auf Pallas erfährt Tamara ein Lob durch McLane und wird langsam mehr in die Crew intergriert.
Nun reagiert McLane natürlich auch auf einen erneuten Funkspruch und erfährt dass man sie fieberhaft gesucht habe. McLane kann sich allerdings 'nur wundern', warum man sie nicht erreicht hat. Zurück auf der Erde erfährt die Crew, warum man sofort habe zurückkommen sollen: Spring-Brauner hatte etwas verwechselt. Nicht die ORION, sondern das Kadettenschulschiff ARION sollte die Satellitenberichte einholen.
Im Starlightcasino kommt General Wamsler an den Tisch der ORION-Besatzung. Er unterrichtet sie über ihren neuen Auftrag, einen Transport von C-Robotern. Als Tamara bemerkt, sie könne beim GSD erwirken, dass sie diesen so nicht einwandfreien Auftrag nicht würden ausführen müssen, rät Wamsler davon ab. Dann lässt er einen kleinen Seitenhieb von wegen "Laurin" los, der Cliff veranlasst, Tamaras Angebot doch besser dankend abzulehnen.
Kritik
von Gisa von Delft
Roboter, die die Arbeit der Menschen verrichten - das war in der Zeit, in der die Serie entstand natürlich noch eine verwegene Idee. Man hätte wohl kaum geglaubt, dass man sie 40 Jahre später nur so zum Spaß z.B. Fußball spielen lässt. Angelehnt an die Idee Asimovs kommen die "Konservenknilche" - fanden wir damals sehr lustig, diese Bezeichnung - dann auch mit ihren Gesetzen durcheinander und das bietet wieder schönen Stoff für eine Geschichte.
Auch in dieser Episode spielt das freundschaftliche Verhältnis der Crew wieder eine große Rolle. Ebenso diese McLane'sche Kombination von Abenteuerlust/Draufgängertum und dem Willen, Dinge die unklar sind nicht zu ignorieren. Mit dem Satz, 'früher wärst du schon längst...' fordert Commodore Ruyther eben diesen Charakterzug des Commanders zielsicher heraus. Natürlich ist es auch keine Frage, dass Helga und Atan den "Laurin" machen - fast hat das was von einem Kinderstreich. Und genau das ist es, was einen Teil des Reizes dieser Serie ausmacht, ein bisschen sind da auch Lausbuben am Werk mit denen man sich doch irgendwie identifizieren kann.
Mit der Laurin-Geschichte wird aber auch gut wieder eine Kritik zum Ausdruck gebracht, nämlich die am blinden Vertrauen und bedingungslosen Gehorsam. McLane setzt Atan sehr entschieden den Kopf zurecht, weil der eben nicht das getan hat, was McLane in einer solchen Situation gemacht hätte: selber nachdenken und entscheiden, was das Richtige ist. Atans tatsächlich blindes Vertrauen in seinen Freund und Vorgesetzten hat hier auch wirklich etwas an Dummheit Grenzendes.
Ansonsten gibt es wieder die netten Schmunzelszenen schon in dem Kursus, in dem sich die Crew natürlich auch ein bisschen wie der "gemeine Schüler" verhält. Mario sorgt wieder für Amusement mit seiner Ausführung über Tamara, die sie aber schlagfertig pariert. Ohnehin kann sie hier ein paar Pluspunkte sammeln, indem sie hilfreich eingreifen kann und die Umprogrammierung der Knilche gelingt. So allmählich wächst sie jetzt doch mehr und mehr in die ORION-Klicke hinein.
Letztlich haben wir es hier aber auch mit einer etwas gruseligen Zukunftsvision zu tun, die Technik übernimmt die Macht und die Menschen sind ihr hilflos ausgeliefert. Keine sehr schöne Vorstellung...
Notizen am Rande...
- Rolf Honold, der das Gesamtkonzept für die Serie entwarf, blieb zu seinem eigenen Bedauern bei relativ bodenständigen Themen, weil er das scifi-unerfahrene deutsche TV-Publikum nicht überfordern wollte. Er verzichtete deshalb auf paranormale Themen wie Telekinse oder Teleportation. Die stattdessen verwendeten "klassischen" SF-Themen wurden von dem Atomphysiker Dr. Ernst Jung auf wissenschaftliche Stichhaltigkeit geprüft.
- Das Starlight Casino sollte ursprünglich den deutschen Namen "Polarlichter" bekommen. Die englischsprachige Bezeichnung kommt aber wesentlich eleganter daher. Die im Hintergrund durch die Scheiben sichtbaren Fische wurden im Aquarium des Berliner Zoos aufgenommen.
- Rolf Zehetbauer, der gekonnt die "Alltagsgerätschaften" wie Bügeleisen, Sanitärarmaturen oder Plastik-Trinkbecher in die Ausstattung der ORION einbaute, bekam später einen Oscar für seine Arbeit in Cabaret (1971). Er war auch massgeblich an Bavaria-Erfolgen wie Das Boot und Die unendliche Geschichte sowie an Wolfgang Petersens Hollywood-Debut Enemy Mine beteiligt.