Regie:
Michael Braun
Drehbuch:
Rolf Honold, W.G. Larsen
Hauptdarsteller:
Dietmar Schönherr (Major Cliff McLane)
Eva Pflug (Leutnant Tamara Jagellovsk)
Claus Holm (Leutnant Hasso Sigbjörnson)
Wolfgang Völz (Leutnant Mario de Monti)
F. G. Beckhaus (Leutnant Atan Shubashi)
Ursula Lillig (Leutnant Helga Legrelle)
Benno Sterzenbach (General Wamsler)
Friedrich Joloff (Oberst Villa)
Darsteller:
Charlotte Kerr (General Lydia van Dyke)
Franz Schafheitlin (Sir Arthur)
Hans Cossy (Marschall Kublai Krim)
Thomas Reiner (M. Spring-Brauner)
Alfons Höckmann (Professor Rott)
Margot Trooger (Sie)
Herbert Fleischmann (Dr. Schiller)
Alexander Hegarth (Dr. Heine)
Sigfrit Steiner (Dr. Stass)
Vivi Bach (Ordonanz auf Chroma)
R. von Schach (Ordonanz auf Chroma)
Walter Gnilka (Wissenschaftler)
Wilfried von Aacken (Wissenschaftler)
Rolf Honold (Gärtner)
Kurzinhalt
Die ORION-Crew entdeckt auf bisher unfruchtbaren Asteroiden niedere Vegetation. Wissenschaftler haben darüber hinaus festgestellt, dass es Störungen im Energiehaushalt der Sonne gibt, die eine Hitzewelle auf der Erde verursachen die in einer Klimakatastrophe gipfeln könnte. Bei der Erkundung eines weiteren Panetoiden finden sie zwei Personen vor, die mit einer unbekannten Lancet dort gelandet sind und Shubashi gefangen nehmen.
Die Fremden können überwältigt und zur Erde gebracht werden. Sie kommen vom Planeten Chroma, der nach dem ersten Galaktischen Krieg von Erdkolonisten besiedelt wurde. Da die eigene Sonne erkaltet und ihre Energieversorgung somit nicht mehr gewährleistet ist, heizen die Chromaner die Sonne an um dieses Defizit auszugleichen.
Inhalt
Die ORION ist wiedermal auf einer Routinemission, als die Crew niedere Vegetation auf einem bislang unfruchtbaren Asteroiden ausmacht. Die Wissenschaftler halten einen Zusammenhang mit ungewöhnlichen Sonneneruptionen die sie festgestellt haben, für denkbar. Diese Eruptionen haben bereits zu einer Hitzewelle geführt und könnten in einer Klimakatastrophe auf der Erde gipfeln. Allerdings haben sie keine Erklärung für das, was mit der Sonne geschieht.
Die Orion-Mannschaft erhält den Auftrag, weiter Ausschau zu halten und McLane und seine Leute entdecken bei der Suche auf einem weiteren Planetoiden eine unbekannte Lancet. Dann wird Shubashi, der sich etwas zu neugierig allein an die Lancet heranmacht, von zwei Männern gefangen genommen. McLane, de Monti und Sigbjörnson schaffen es aber, Atan zu befreien und statt dessen die beiden Männer gefangenzunehmen und zur Erde zu befördern.
Bei den Männern handelt es sich um Wissenschaftler von dem weit entfernten Planeten Croma, auf dem sich ehemalige Erdkolonisten nach dem ersten Galaktischen Krieg angesiedelt hatten. Kublai Krim ist entsetzt, als er das erfährt, denn es bedeutet, dass dort eine menschliche Kolonie besteht, die sich außerhalb des Einflussbereiches der Erdregierung befindet. Auf die Frage, wie soetwas möglich sei, schiebt eine Behörde der anderen die Verantwortlichkeit dafür zu. Von den fremden Wissenschaftlern erfährt man schließlich, dass die Sonnenprotuberanzen von Chroma aus gesteuert werden. Da deren eigene Sonne allmählich erkaltet werden die Versuche unternommen, um die Energie der "Erd"-Sonne für sich nutzbar zu machen.
Unterdessen untersuchen Wissenschaftler die Gesteinsproben, die McLane von den Planetoiden mitgebracht hat und es wird festgestellt, dass sich aufgrund der Zusammensetzung auch diese Himmelskörper in kleine Sonnen verwandeln ließen. McLane überredet Tamara, ihm einen Termin bei Oberst Villa zu verschaffen, wo er ihm erklärt, dass dies auch für Chroma eine Möglichkeit sei und man die dortige Regierung von dieser Alternative, die einen Krieg verhindern könnte, in Kenntnis setzen müsste. Villa will jedoch nichts davon wissen. Diese bisher unbekannte Gruppe von Rebellen habe immerhin ohne Rücksicht auf die Erdbevölkerung ihre schädlichen Versuche gemacht.
Schließlich gelingt es McLane, Villa zu überzeugen, dass er, als einfacher Commander der keine offizielle Stellung innehabe, in einer geheimen Mission versuchen könne, mit der Regierung auf Chroma zu sprechen. Er startet also mit einer Sondererlaubnis von Oberst Villa mitsamt der beiden Wissenschaftler nach Chroma. Zuvor weist Villa ihn darauf hin, dass er nicht viel Zeit habe, da es bereits zu einer Flutkatastrophe kam und bei einer weitern binnen 48 Stunden der Angriff erfolge.
Die ORION-Besatzung ist von Croma überrascht und beeindruckt. Ihnen bietet sich ein paradiesischer Planet mit reicher Vegetation dar. In Begleitung eines der gefangenen Wissenschaftler sucht McLane die Verantwortlichen des Planeten auf. Er erfährt als erstes, dass hier nur Frauen hohe Stellungen innehaben und es kaum - was so typisch sei für die Erde - Verbote und Vorschriften gäbe. Nur Frauen kümmerten sich um Angelegenheiten von existenzieller Wichtigkeit. Männer verrichten die untergeordneten Arbeiten als Wissenschaftler, Techniker, Gärtner oder Gardesoldaten, das habe man ihnen gelassen, da könnten sie wenig Unheil anrichten. McLane kann diesen Gedanken nur schwer verinnerlichen.
Die Herrscherin, schlicht 'Sie' genannt, empfängt McLane, der sich immer noch wundert, und macht ihm klar, dass die von Frauen regierte Welt eine friedliche sei, die - im Gegensatz zur Erde - nicht nach Macht strebe. Die Versuche, von denen sie allerdings nicht wusste, was sie für Folgen haben, seien des Überlebens ihres Planeten wegen gemacht worden. Mc Lane kann das so nicht gelten lassen, schließlich würde die Erde, von der auch Sie abstamme, durch ihre Versuche vernichtet. Er wird männlich laut und echauviert sich über den "Amazonenzirkus" - man könne ihn ja hinterher in die "Gartenzwergstrafkompanie" stecken.
Unterdessen erhält Tamara Jagellovsk, die mit den anderen auf der ORION zurückbleiben musste, eine verschlüsselte Nachricht des Galaktischen Sicherheitsdienstes: der Präventivschlag gegen Chroma werde in den nächsten Stunden erfolgen. Sie nimmt nun den zweiten Wissenschaftler mit und dringt in das Regierungsgebäude ein, wo sie allerdings prompt verhaftet wird.
McLane ist sein kleiner Ausbruch nun doch etwas peinlich und und die beiden führen ein zivilisiertes Gespräch in dessen Verlauf sie einige Gemeinsamkeiten feststellen. Sie will, nachdem er von den Planetoiden erzählt, diese Möglichkeit untersuchen lassen. Doch McLane schiebt ein, dann sei es zu spät für die Erde. Die Herrscherin fragt jetzt nach McLanes Befugnis und schließt aus seiner inoffiziellen Mission, dass sie der Erde keine offiziellen Vertreter Wert seien. Dennoch will sie die Alternative beschleunigt untersuchen lassen.
McLane erzählt ihr jetzt im Vertrauen, wie Ernst die Situation ist und dass die Erde bei jedem weitern Vorkommnis einen Präventivschlag durchführen würde - und zwar ohne Rücksicht auf die ORION. 'Sie' legt McLane nahe, der Erdregierung mitzuteilen, dass ein solcher Schlag sinnlos sei, da die Sonnenprotuberanzen nur von Chroma aus gesteuert werden könnten. Ob das der Wahrheit entspräche, will McLane wissen. Nicht ganz, gibt 'Sie' zu und McLane bewundert ihren Wagemut. Solche Frauen gäbe es suf der Erde nicht - noch nicht, relativiert er. Und Männer wie McLane gäbe es auf Chroma nicht mehr, erwidert 'Sie' mit leisem Bedauern.
'Sie' erfährt nun, dass ein weiteres Besatzungsmitglied der ORION auf Chroma gelandet ist und fühlt sich hintergangen. So landet auch der Commander in der Zelle, wo er Tamara zur Rede stellt. Die aber kann ihm versichern, dass sie sehr gute Gründe hatte, diese, leider missglückte, Aktion durchzuführen. Angesichts der nun nahenden Vernichtung wagt Tamara es, McLane zu küssen - was der nicht ungern erwidert. Doch dann taucht 'Sie' unvermittelt auf und Tamara und McLane springen auseinander.
Die Regierungschefin verkündet, dass Chroma seine Versuche gestoppt habe. Sie hätte natürlich wahrgenommen, unter welchem Druck McLane seine Mission ausführte, doch sie habe gehofft, dass das Erd-Militär nicht losschlagen würde, solange die ORION hier sei. Sie hätte sich getäuscht, es habe sich in den letzten 500 Jahren nichts geändert auf der Erde. Sie hätten keine Wahl gehabt, als nachzugeben und auf das Ergebnis der Analyse zu hoffen.
Die ORION dürfe Chroma nun auch verlassen, gibt 'Sie' bekannt, doch McLanes Aufenthalt finge gerade erst an. 'Sie' habe die Erdregierung gebeten, für die langwierigen Verhandlungen, die bevorstünden, McLane als Verbindungsoffizier auf Chroma zu stationieren. Für einen Mann wie ihn gäbe es viel zu tun, erklärt sie, Beratung, Schulung, Offizierslehrgänge und anderes. Er könne vielleicht die etwas übertriebene Einseitigkeit der Entwicklung auf Chroma ein wenig korrigieren.
Im Starlightcasino amüsieren sich Wamsler und Sigbjörnsen königlich über die Vorstellung, dass McLane vorerst in der "Frauenwelt" bleibt. Tamara und Helga allerdings scheint es eher ein wenig mit Eifersucht zu erfüllen. Und Mario ist schlicht sauer, dass 'Sie' sich nicht die gesamte Mannschaft angesehen hätte, denn sonst, verkündet er, säße eindeutig er jetzt da oben. Dieser Aussage folgt natürlich schallendes Gelächter...
Kritik
von Gisa von Delft
In dieser Episode fallen zwei Sachen auf: zum einen das Thema Erwärmung der Erde, zum anderen das Thema Emanzipation. Man mag es ja fast schon visionär nennen, was da in diese Folge eingebracht wurde. Klimakatastrophe auf der Erde - wenn ich derzeit so in die Nachrichten schaue, müssen wir wohl gar nicht bis zum Jahre 3000 warten...
Nun, in dieser Episode wird die drohende Katastrophe von den Menschen selbst heraufbeschworen - wie im "wirklichen" Leben der Jetztzeit. Es sind nicht etwa die Frogs, die da so unschön mit der Erde umgehen, sondern Menschen, die dem Planeten den Rücken zugekehrt haben. Es wird auch sehr schlüssig begründet, warum und schauen wir uns den Verlauf der Menschheitsgeschichte an, so scheint "Sie" wohl Recht zu haben: offensichtlich kommen wir nicht ohne kriegerische Auseinandersetzungen klar.
Eine Menge Wahrheit liegt auch in McLanes Feststellung, dass bei neuen Erfindungen/Entdeckungen nicht lange nach Schaden, den sie bringen können, gefragt wird. Da sind eigentlich immer Skupellosigkeit (man will einfach beweisen, dass es funktioniert oder machbar ist) oder vor allem auch Profitgier davor.
Als es dann an das Thema Emanzipation ging, schlüpfte doch punktuell fix noch mal der Zeitgeist in den Vordergrund. Da geht der Chauvi in McLane dann doch ganz schön mit ihm durch, als er "Sie" bezüglich ihres Amanzonenzirkus' anblafft. Da wird er doch verdammt laut und männlich-überheblich. Andererseits legen die Ladies auf Chroma ja doch eine ähnliche, allerdings dem Zeitgeist völlig konträire, Überheblichkeit an den Tag. Schön gelöst wird dieser Konflikt schließlich, indem im Grunde beide Seiten zugeben, ein bisschen zu weit gegangen zu sein in ihrer Abgrenzung und bemerken, dass sie doch auch voneinander lernen und profitieren können. Damit wären sie dann wohl auf dem einzig gangbaren Weg des männlich/weiblich-Konflikts angelangt. Viele andere sind bis heute noch nicht an diesem Punkt angekommen.
Tja, und dann der Kuss - das musste an dieser Stelle natürlich auch sein, darauf wartete das geneigte Publikum schließlich. Ich muss sagen, dass ich es bis heute recht gelungen finde, wie diese kleine Love-Story da eingearbeitet wurde. Denn ein bisschen Romantik steht im Grunde jeder Serie ganz gut zu Gesicht und sie ist hier doch nur eine nette Nebenhandlung. Außerdem gleitet sie durch Tamaras sachliche Feststellung, dass der Kuss nun so toll auch nicht gewesen sei, nicht ins soapige ab. Der Humor der der Serie beigegeben wurde, tut doch immer wieder gute Dienste.
Notizen am Rande...
- Von den 80 Tagen, die die Dreharbeiten in Anspruch nahmen, wurden nur drei Tage für Außenaufnahmen verwendet. Ursprünglich war geplant, in einer entsprechend öden Landschaft Islands zu drehen, doch letztlich wurde eine deutlich preiswertere Variante in einer Schutthalde in Peissenberg bei München gefunden, die diese Anforderungen, sehr zum Bedauern der Schauspieler, ebenfalls erfüllte. Für den Regierungssitz auf Chroma wählte man das Schloss Tutzing am Starnberger See.
- Die Postproduktion der Serie dauerte wegen der umfangreichen Trickszenen fast ein Jahr.
- Die Unterwasseraufnahmen für den Start der ORION wurden in einem Labor für Strömungsversuche der Technischen Hochschule gedreht. Die Aufnahmen gehören mit Sicherheit auch zu den Aufwändigsten, die man sich vorstellen kann, da alleine 13 Kameraeinstellungen miteinander kombiniert werden mussten. Der Effekt der aufsteigenden Orion unter Wasser wurde mit Hilfe einer Alka-Selzer-Tablett ein einem Aquarium erzeugt. Damit die Blasen auch in die richtige Richtung verliefen, von oben nach unten, wurde das Ganze mit einer auf dem Kopf stehenden Kamera gefilmt.