Die Scareman Saga Band 11" Das Blaue vom Himmel"

Scareman Saga Band 11, Das Blaue vom Himmel, Atlantis Verlag
Dirk van den Boom

Im vorletzten Band der zwölfteiligen „Scareman“ Saga geht es wieder zurück zum Blauen, das nicht unbedingt vom Himmel fällt, aber nicht nur das Akkari System bedroht. Wie angesprochen gibt es aber eine interessante Lösung. „Freiwillige“ aus der Region des Gasplaneten lassen sich quasi genetisch programmieren und dann lebendig ins Blaue schießen, um unter Opferung der eigenen Existenz diesen Feind zu eliminieren. 

Den Hauptteil des Romans nimmt die Vorbereitung dieser Mission ein. Dirk van den Boom beschreibt überzeugend wie diese exzentrische Rettungsaktion vorbereitet wird. Natürlich ist es handlungstechnisch passend, dass zwar nicht das ganze Universum, aber zumindest das Akkari System „gerettet“ werden könnte, wobei die Bedrohung durch das Blau bislang wie mehrfach erwähnt so ambivalent gehandhabt worden ist, dass es nicht überzeugend erscheint.  Aber unabhängig von dieser Prämisse zeigt Dirk van den Boom ein erstaunliches Einfühlungsvermögen, um die fatalistischen Fremden zu beschreiben. Sie können auch nicht zurück. Ihre genetische Programmierung ist so, dass sie unabhängig vom Ablauf der Mission sterben müssen.  

Das Raumschiff selbst ist ja auch den Schrottteilen des Ek-ek Schiffes sowie Teilen der Scareman Station zusammengebaut worden. Hinzu kommt der Kontakt zu einem weiteren Scareman, der mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. Dieser Low Tech Ansatz vom Savcovic teilweise sehr ironisch, aber auch passend kommentiert,   würzt den stringenten Handlungsverlauf.

In der zweiten Hälfte des Romans fügt der Autor noch eine weitere bedrohliche Situation dem Plotverlauf hinzu. Die Isolation, die Einsamkeit, das Vertrauen auf Reihe Logik und nicht die eigenen Emotionen ist überzeugend beschrieben worden. Im Zusammenhang mit der direkten Auseinandersetzung mit dem Blauen wirkt es fast wie das letzte Element, das den Spannungsbogen kippen lassen könnte, aber Dirk van den Boom verbindet die beiden Ideen abschließend und vorausschauend überzeugend. In dieser Hinsicht ohne viele verbale Exkurse alleine auf den Plot fokussiert gehört „Das Blaue vom Himmel“ zu den bislang besten Romanen dieser abgeschlossenen Miniserie.

Immer wieder sind einzelne Szenen aus den ersten Romanen „wieder belebt“ worden. Dadurch ergibt sich ein kompakteres  Bild dieser sich relativ schnell entwickelnden Zivilisation, die von der Bürde des demontierenden „Scareman“ befreit aufatmen und aufleben kann.  Vielleicht geht manches angetrieben von den inzwischen miteinander kopierenden Kräften zu schnell und zu nahtlos ineinander über, aber nach den düsteren ersten inhaltlich aber mehr überzeugenden Romanen versucht Dirk van den Boom die Serie auf einer eher optimistischen, in die Zukunft blickenden Note zu beenden.  

„Das Blaue vom Himmel“ ist ein lesenswerter Roman, in welchem weniger das Finale vorbereitet, als die Handlung auch überzeugend und mit einem hohen Tempo unter weiterhin überzeugender Zeichnung auch der Außerirdischen voran getrieben wird.

  • Taschenbuch: 100 Seiten
  • Verlag: Atlantis Verlag (30. Mai 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3864025052
  • ISBN-13: 978-3864025051