Hellboy

Originaltitel: 
Hellboy
Land: 
USA
Laufzeit: 
122 min
Regie: 
Guillermo del Toro
Drehbuch: 
Guillermo del Toro
Darsteller: 
Ron Perlman, John Hurt, Selma Blair
Kinostart: 
16.09.04

Während des Zweiten Weltkriegs wird Hellboy durch ein Ritual erschaffen und aus der Hölle an die Erdoberfläche gebracht, um diese in Chaos und Leid versinken zu lassen.
Eine Truppe Alliierter, mit dabei der Experte für Paranormales Professor Broom, kann das gerade so verhindern und die Dämonen zurückdrängen, doch etwas ist durch das Portal gekommen: Hell Boy. Er ist noch ein Baby und Professor Broom schließt ihn ins Herz und zieht ihn auf.
60 Jahre später. FBI Agent John Myers wird dem Büro für Paranomale Forschung und Verteidigung zugeteilt. Er soll auf einen der sogenannten "Freaks" aufpassen. Er ist groß und rot und hat eine Schwäche für Katzen: Hellboy.


Filmkritik:
von Berit Lempe (für sf-radio.net)

Er ist groß, er hat einen Körper wie Atlas, er raucht Zigarren und kann mit Waffen gut umgehen - und er hat ein Herz für Katzen. Für kleine flauschige Haarbälle würde er alles tun, sogar eine U-Bahnstation auseinander nehmen.
Es hört sich schräg an, und es ist wirklich urkomisch. Ich habe bei einem Actionfilm selten so gelacht. Hellboy ist ein Held, nach außen hin vielleicht - doch innen drin ist er ein unsicherer Teenager, der gerne über die Strenge schlägt. Er ist also ein verzogenes Kind in einem erwachsenen Körper, der Monster killt und die Menschheit beschützt.

Del Toro hat die Comicvorlage von Mike Mignola sehr gut umgesetzt und hat noch seine ganz eigene Komik hinzugefügt. Fast alle Szenen wurden übrigens in Prag gedreht, dort wurde auch ein sehr großer Teil der New Yorker U-Bahn nachgebaut. Stephen Scott verbrachte sehr lange damit, die U-Bahn-Züge und Tunnel in New York zu vermessen, sogar die Graffitis auf den Wagen wurden nicht vergessen.

Die Geschichte ist hier und da vielleicht etwas verwirrend, wird aber durch den Witz der Charaktere immer wieder gut unterbrochen. Auch langatmige Actionsequenzen, die übrigens all sehr gut aussehen, werden nie langweilig. Es bleibt immer spannend und man ist genau wie Hellboy oder John Myers etwas unvorbereitet. Rasputin taucht aber auch immer zu den unpassendsten Gelegenheiten auf und verbreitet immer noch mehr Verwirrung und Zerstörung.
Nebenbei gesagt sind die "Höllenhunde" genial. Sie haben jede Menge Tentakel und eine Zunge mit der sie sich festsaugen können. Die ist extrem lang und Hellboy benutzt sie oftmals zum "Höllenhund-Jojo" spielen.
Außerdem sind sie fast nicht zu töten, was den Kämpfen einen etwas aussichtslosen Zug gibt. Man ist immer gespannt, wie die Helden es im Endeffekt anstellen werden, diese Viecher auszurotten.

Natürlich geht es hier nicht nur um Witz und Action, der Film hat auch jede Menge Herz. Vor allem die Beziehung zwischen Hellboy und seinem Vater ist richtig gefühlvoll inszeniert, da wird dann schon die eine oder andere Träne verdrückt.

Bevor der Film richtig in Fahrt kommt und seinen eigenen Weg findet, gibt es hier und da einige kleine Hommagen an andere Genre-Filme. Das Von-Haus-Zu-Haus springen wie in Spider-Man, der Ort, an dem Hellboy zu Hause ist - Area 51, oder auch der gesamte Anfang, der glatt aus einem Indiana Jones Film stammen könnte - es kommt einem manches sehr bekannt vor.

Doch der Film legt ständig einen Zahn zu. Bis wir dann am Ende beim Showdown angekommen sind, wissen wir genau, wer diese Charaktere sind und warum wir sie mögen, sie sind Freaks wie du und ich.

Hellboy I German Trailer