Gespenster Krimi 1: Das Tor zum Jenseits

Frederic Collins

Mit "Tor ins Jenseits" beginnt der Bastei Verlag die Neuauflage bestehend ausschließlich aus Nachdrucken einer seiner populärsten Serien  aus den siebziger und achtziger Jahren.  Fast 600 Hefte erschienen zwischen 1973 und 1985.  "Die Gespenster-  Krimis" sind die Geburtsstunde von Serien mit "John Sinclair" - der erste Gespenster Krimi ist gleichzeitig mit "Die Nacht des Hexers" auch der erste JohnS inclair Roman gewesen -  über Tony Ballard, Wolfgang Hohlbeins "Der Hexer" und "Raven"  oder  bis zu "Damona King" gewesen, die im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen nicht aus der RTeihen ausgekoppelt, sondern nach Einstellung der eigenständigen Serie integriert worden ist.

Der Bastei Verlag belässt es für  die Nachdrucke bei der vierzehntäglichen Erscheinungsweise,  die Erstauflage wechselte relativ schnell auf wöchentlich über. Zusätzlich werden ab der dritten Ausgabe neue Romane in Form von Miniserien zusätzlich veröffentlicht.  

"Das Tor zum Jenseits" erschien als Nummer 156 im Jahre 1976.  Frederic Collins zeichnet als Autor.  Dabei steht Frederic Collins als Gruppensystem für  insgesamt neun Autoren, einer von ihnen Uwe Anton.  Dieses  Mal  war Richard Wunderer Frederic Collins.  "Das Tor zum Jenseits" ist als  Auftakt ein absolut passender,  so typischer Roman für die Reihe.  Ein abgeschieden gelegenes Haus dieses  Mal in Form eines Hotels; unheimliche Phänomene und schließlich ein modern denkender Protagonist, der von außen aus Neugierde und Angst  um seine Verlobte dem Schrecken auf den Zahn fühlt.  Ein nicht immer feuriges, aber effektives Finale schließt derartige Romane gerne ab.  
 
Bud Singleton ist auf dem Weg zu seinem neuen Arbeitgeber. In einem  einsamen  Hotel  soll er für  die Buchhaltung verantwortlich sein.  Sein Arbeitgeber ist ein  selbstherrlicher Stinkstiefel.  Auf dem Weg zum Hotel begegnet er in einer stürmischen Nacht einer durchnäßten jungen Frau, die vor ihm flieht. Am nächsten Tag trifft er  sie wieder.  Sie ist Gast im Hotel und kann sich an nichts erinnern.  
 
Die Angestellten auf Sherbrook Manor verhalten sich seltsam,  die wenigen Gäste exzentrisch. Bud Singleton wird eher von seiner persönlichen Neugierde angetrieben, sowohl das seltsame Verhalten der jungen Frau verstehen zu können sowie den Geschäftsbetrieb zu verstehen. Bei seinen Recherchen stößt  er   nicht nur bei seinem Arbeitgeber auf einige Unstimmigkeiten.  Es  geschieht ein Mord, den nur seine Verlobte und er sehen. Die Leiche ist verschwunden und die Eltern des getöteten Mädchens  feiern fröhlich im Hotel.  Sie behaupten, ihre Tochter ist nach London abgereist. 
 
Der Handlungsaufbau ist wie angedeutet ausgesrpochen geradlinig.  Der an übernatürliche Phänomene gewohnte Leser ist dabei immer mindestens einen Schritt voraus. Neben der obligatorischen Leiche  konzentriert sich der Autor auf eine Reihe von interessanten Ereignissen wie den sich um dfas Hotel  öffnenden und schnell wieder schließenden Erdspalten, den potentiellen Toren ins Jenseits des Titels.  Das Hotel selbst ist alt und obskur genug, um auch für einige falsche, aber spannungstechnisch notwendige Spuren herzuhalten. Neben dem Aberglauben der Angestellten und der im nahen Dorf lebenden Bevölkerung gibt es einige Geheimgänge und schließlich das immer verschlossene Zimmer des neuen Schlossbesitzers und Singltons Auftraggeber.
 
Richard Wunderer baut auch auf der zwischenmenschlichen Ebene einige kleinere Überraschungen ein.  So hat der Butler ein persönlicheres Interesse an den Ereignissen als es ihm Singleton auf den ersten kritischen Blick zuschreiben möchte.  Die Verlobte darf nicht nur kreischen und zum Objekt der Begierde werden, bei einigen Ermittlungen darf sie aktiv teilnehmen.  Nicht zu aktiv, aber zumindest mehr als es ein klassischer attraktiver Stichwortgeber tun darf.
 
Gruseltechnisch  mischt der Autor einiges  zusammen. Da wird ordentlich bei H.P. Lovecraft Großen Alten ausgeliehen und die Idee von der potentiellen Unsterblichkeit erinnert an eine Mischung aus Fantasy Aspekten und alten Sagen.  Dazwischen liegen aber einige bedrohliche und atmosphärisch stimmige, kurzweilig zu lesende Szenen. Grundsätzlich ist "Das Tor zum Jenseits" in Ehren gealtert und unterhält  zufriedenstellend auch über vierzig Jahre nach der Erstveröffentlichung gut. Aber dem Roman fehlt das Flair der eigentlichen "Gespenster  Krimis" mit ihrer immer perfekter werdenden Mischung aus Krimi und Grusel.  

Bildergebnis für bastei, gespenster krimi 1, neuauflage tor zum jenseits

Bastei Heftroman, 64 Seiten

Neuauflage 2018

Kategorie: