3.01 Children of Earth Day 1 / Kinder der Erde Tag 1

Kurzinhalt

In den 60er Jahren wird in Schottland eine Gruppe von Kindern von Aliens entführt. Unter ihnen ein Junge namens Clement McDonald, der jedoch irgendwie entkommt. Vier Jahrzehnte später scheint der jetzt etwa 50-jährige, in einer Psychiatrischen Klinik betreute Clement 'reaktiviert' zu werden. Er ist der einzige Erwachsene, der zum selben Zeitpunkt mit allen Kindern der Erde für kurze, prägnante Momente zum absoluten Stillstand kommt - alle wirken wie eingefroren - und ein gespenstisches, mit den Kindern unisono gesprochenes, 'we are comming' repetiert. Torchwood, sogleich durch das Verhalten der Kinder alarmiert, soll offensichtlich von höchsten Regierungskreisen zum Schweigen gebracht werden.

Kritik

von Gisa von Delft. Wenn das hier nur der Anfang war und nicht das meiste Pulver schon in diesem ersten Teil des Fünf-Teilers verschossen wurde, darf man sich noch auf einiges an spannender Unterhaltung gefasst machen. War ich mit dieser Serie nicht immer besonders 'grün', bin ich doch jetzt absolut geplättet - und das im positiven Sinne.

Vielleicht ist es die Idee eines Mehrteilers, die Raum für soliden Spannungsaufbau lässt, vielleicht hat das 'Abspecken' des Teams der Serie gut getan. Wie auch immer, dieser erste Teil war großartig. Und dafür brauchte es weder Sex noch unmäßig viel Blut, weder verquaste Beziehungsgeschichten noch wilde Action. Ganz leise kommt das Grauen hier daher, dafür um so eindringlicher. Und die Ausmaße, die es zu haben scheint, sind in bester Doctor Who-Manier in Szene gesetzt. Das hat wirklich das Potential für eine ganz große Geschichte.

Darüber hinaus blieb auch sauberer Raum für die persönlichen, 'kleinen' Geschichten. Wir dringen weiter in Jacks Vergangenheit, mit all ihrer Problematik, ein und lernen auch Jantos Verwandschaft kennen. Darunter bekommt das Verhältnis der Beiden einen besonderen Stellenwert. Ich bin ja fast schon dankbar für die Erklärung, dass Janto nun nicht auch noch 'stumpf' für bisexuell erklärt wurde (tatsächlich war Owen der einzige vom Team, der ausschließlich heterosexuelle Erlebnisse hatte), sondern dass sein Faible für Jack ganz speziell an dieser einen Person festgemacht wurde. Da reichte dann auch der eine Kuss absolut aus, das zu untermauern. Nett dabei die Szene in der Janto Jack fragt, wo er hinginge und Jack antwortet, das sei jetzt die (beidseits abgelehnte) Schiene '...ein Paar...' gewesen. Auch die walisichen Seitenhiebe Richtung England (farewell forever...) waren schön plaziert.

Sehr eindrucksvoll verlief auch Gwens (zuständig für den empathischen Teil) Szene mit Clem, in der sie am Ende noch erfährt, dass sie schwanger ist. Zum Schmunzeln dann Jacks freudiger Ausruf: "Wir (die Torchwood-Familie) bekommen ein Baby!" Angesichts dessen, was auf die 'Familie' zu zu kommen scheint, mag man allerdings nicht auf einen guten Ausgang der Schwangerschaft hoffen. Am Rande gab es auch noch etwas Bezug auf die Mutterserie, indem UNIT in die Story eingebaut wurde (Colonel Mace kennen Doctor Who-Zuschauer aus "The Sontaran Stratagem" und "The Poison Sky") und das Martha Jones (auf Hochzeitsreise) nochmal Erwähnung fand.

Etwas unwahrscheinlich wurde die Szenerie um Lois Habiba aufgebaut - klar lässt da jemand ein Post-it mit seinem Passwort am Rechner kleben... Nach mehrfachen Leser-Hinweisen korrigiere ich diese Aussage, der Zettel wurde Lois gegeben, damit sie Zugang zu einem Account hatte, in dem sie etwas erledigen sollte. Aber die neugierig gewordene Person am Rande hat sie bis hierher gut gegeben. Gefallen hat mir auch der junge Arzt, doch leider war sein Auftritt recht begrenzt. Ebenso überzeugend eingeführt wurde der Staatsbeamte im Innenministerium John Frobisher. Der Ärmste muss nun offenbar die ganze Verantwortung für irgendein Regierungs-Gemauschel tragen. Aber das ist nur eine Sache. Die andere ist, dass man Torchwood 'loswerden' will. Und wir bleiben erstmal mit einem Krater im Roald Dahl Platz und einem explodierten Captain Jack sitzen. Wie will man den jetzt wieder zusammenflicken? Spannend, spannend ...

Regie:
Euros Lyn
Drehbuch:
Russell T Davies, John Fay

Hauptdarsteller:
John Barrowman (Jack Harkness)
Eve Myles (Gwen Cooper)
Gareth David-Lloyd (Ianto Jones)
Kai Owen (Rhys Williams)

Gaststars:
Peter Capaldi (John Frobisher)
Paul Copley (Clement McDonald)
Liz May Brice (Agent Johnson)
Lucy Cohu (Alice Carter)
Rhiannon Davies (Katy Wix)
Nicholas Farrell (Brian Green)
Susan Brown (Bridget Spears)
Cush Jumbo (Lois Habiba)
Charles Abomeli (Colonel Oduya)