Welche politischen und philosophischen Motive die Handlung in Captain America: Civil War antreiben, ist schon lange bekannt. Nun spricht Hauptdarsteller Chris Evans darüber, welches persönliche Dilemma sein Charakter Steve Rogers im Film erlebt und wie schwierig sich dieses für ihn darstellt. Da es weniger um das klassische Thema "Gut" und "Böse" geht, sondern eher um "Meinungsverschiedenheiten", scheint Captain America sich schnell auf der Rolle des Antihelden wiederzufinden:
"Es ist das erste Mal, dass Steve nicht weiß, auf welcher Seite er steht und welche die richtige Antwort ist. Im ersten Captain-America-Film waren die Nazis die Bösen, da sind wir uns alle einig. Die Aliens [Avengers] sind auch nicht wirklich gut, da stimmen wir auch alle überein. Dieser Konflikt hier spiegelt alltägliche Situationen wieder, wenn man nicht einer Meinung ist. Es gibt kein eindeutiges Richtig oder Falsch. Es ist schwer für ihn, den richtigen Schritt zu tun."
Mit Black Panther wird ein neuer Charakter eingeführt, mit dem sich das Publikum leicht identifizieren kann, da er die Situation von außen betrachtet:
"Unsere Handlungen haben für erhebliche Kollateralschaden gesorgt. Einige Leute haben einen anderen Standpunkt als wir und lassen uns die Aktionen bereuen. Black Panther hat Klasse und vertritt noble Ideale. Er sorgt dafür, dass die Leute jemanden haben, mit dem sie sich identifizieren können."
Im Herzen des Films geht es um den Bruch zwischen Steve Rogers und Tony Stark (Robert Downey Jr.):
"Es gibt einige Parallelen zwischen meinem Charakter und Tony Stark. Wir können beide Seiten nachempfinden, wie sie ihre Welt wahrnehmen und warum sie glauben, das Richtige für ihre Leute zu tun. Es ist vergleichbar mit Demokraten und Republikanern. Beide haben ganz unterschiedliche Auffassungen darüber, was richtig ist ... Es gibt dieses Team da draußen, welche jede Stadt, in der sie sind, in Schutt und Asche legen, aber sie retten den Planeten. Überwachen wir diese Leute lieber oder lassen wir sie das selbst machen? Das ist das Schöne an Civil War: es gibt kein Richtung oder Falsch. Es ist alles eine Frage der Sichtweise.
Es ist eine spannende Entwicklung. Es gibt einen Typen wie Cap, der in einem geregelten Umfeld aufwuchs, Soldat war und die Hierarchie mag. Auf einmal kann er dem System, welches er sehr mochte, nicht mehr trauen. Und dann gibt es einen Typen wie Tony, der sich überhaupt nicht drum scherte, immer sein eigenes Ding machte und auf einmal der Auffassung ist, ein wenig Ordnung könne gar nicht schaden."
Wie sich der Bürgerkrieg der Superhelden entwickelt, können wir ab 05. Mai im Kino sehen.