Timecop

Originaltitel: 
Timecop
Land: 
USA
Laufzeit: 
98 min
Regie: 
Peter Hyams
Drehbuch: 
Mike Richardson, Mark Verheiden
Darsteller: 
Jean-Claude Van Damme, Mia Sara, Ron Silver
Kinostart: 
24.11.94

1994: Ein Computeringenieur hat das Unmögliche möglich gemacht. Er hat einen Chip erfunden, mit dessen Hilfe Zeitreisen in die Vergangenheit möglich werden. Die US-Regierung ist besorgt, was für verheerende Folgen Veränderungen in der Vergangenheit für die Gegenwart haben könnten. Darum soll eine geheime Polizeieinheit dafür sorgen, dass niemand die Vergangenheit verändert. Die ersten „Timecops“ werden rekrutiert. Polizist Max Walker ist ebenfalls für diese Einheit vorgesehen. Kurz bevor er seine Arbeit als Timecop aufnehmen soll, werden er und seine Frau von mysteriösen Männern Zuhause überfallen. Dabei kommt seine Frau Melissa durch eine Explosion ums Leben...


Filmkritik:
von Thuy Thi Dang (für sf-radio.net)

„Timecop“ behandelt ein klassisches SF-Thema: Die Zeitreise. In vielen Geschichten wurde das paradoxe Thema von Zeitreisen und den Auswirkungen in der Vergangenheit behandelt. Sie folgt in den jeweiligen Geschichten bestimmten Theorien und unterliegt verschiedenen Einschränkungen. Hier ist es so, dass man nicht in die Zukunft reisen kann, denn diese ist noch nicht geschehen. Des Weiteren werden die Gefahren in den Veränderungen in der Vergangenheit mit einem ins Wasser fallenden Stein verglichen, durch den sich konzentrische Wellen im Wasser ausbreiten. Durch die Veränderung breiten sich Anomalien konzentrisch in die Zukunft aus. Sie werden also in der Gegenwart immer größer.
Zudem sollte man sich in der Vergangenheit nicht selbst begegnen. Denn ein und dieselbe Person kann nicht zur gleichen Zeit den gleichen Raum einnehmen. Die Folgen einer Berührung sind also fatal.

Die Geschichte, die eigentlich zuerst für die Comicserie erdacht wurde, ist von Regisseur Peter Hyams in einen spannenden und actionreichen SF-Thriller umgesetzt worden.
Bei dem Film werden nicht zu viele Spezialeffekte verwendet, wie es bei manchen Filmen heutzutage der Fall ist. Eigentlich beschränkt sich der Einsatz fast nur auf die Szenen, in denen die Zeitreise gezeigt wird. Dadurch wirkt die Handlung realistischer und ist nicht zu futuristisch ausgelegt.

Natürlich liegt der Fokus auf Hauptdarsteller Jean-Claude Van Damme, der als Polizist Walker seine körperlichen Vorzüge zeigen darf. Die Actionszenen sind sehr gut gemacht, nicht zu viel Martial Arts-Getue, obwohl Van Damme auf jeden Fall in mehreren Szenen einen Spagat und andere Leibesübungen zeigen musste, durch die er durch „Bloodsport“ und andere Filme in den 90ern bekannt geworden ist.

Abgesehen von den Kampfszenen kommt aber Van Damme insgesamt im Film sehr glaubhaft herüber. Er passt einfach in die Rolle des rechtschaffenen und verbissenen Supercops, der nicht in die Vergangenheit reist, um seine Frau zu retten, obwohl er die Möglichkeit dazu hätte, sondern einfach seine Pflicht tut und die Verbrecher jagt.

Aber auch die anderen Darsteller sind gut besetzt worden. Mia Sara als Walkers Frau ist einfach wundervoll. Man versteht, wieso er auch nach 10 Jahren noch um sie trauert.
Vor allem aber Ron Silver als Bösewicht Senator McComb ist einfach hervorragend. Der Spruch: „Ein Held ist nur so gut wie sein Gegner“ stimmt auch in diesem Fall. Er spielt den schleimigen Senator, der insgeheim seine ehrgeizigen Pläne verfolgt, so überzeugend, dass man als Zuschauer wirklich eine Abneigung gegen ihn entwickelt. Auch die Begegnungen mit seinem früheren Ich sind gut dargestellt. Man sieht, dass er noch fieser und abgebrühter geworden ist, während er früher noch etwas unbeholfen und weniger kalt wirkte.

Dies ist einer der besten Filme von Van Damme und bietet nicht nur für den SF-Fan spannende Unterhaltung.