Spider-Man 2

Originaltitel: 
Spider-Man 2
Land: 
USA
Laufzeit: 
127 min
Regie: 
Sam Raimi
Drehbuch: 
Alvin Sargent
Darsteller: 
Tobey Maguire, Kirsten Dunst, James Franco, Alfred Molina
Kinostart: 
08.07.04

Am Anfang von Spider-Man 2 hat die Realität Peter jedoch längst eingeholt. Seine Identität als Spider-Man überfordert ihn. Den schlecht bezahlten Job als Pizza-Lieferant droht er wegen Unzuverlässigkeit zu verlieren, seine Noten werden immer schlechter und die Miete für die Bruchbude, in der haust, kann er kaum aufbringen. Zu allem Übel hat seine geliebte Mary-Jane die ständigen Ausreden satt und lässt sich von einem gut aussehenden Astronauten umwerben.

Das Leben läuft an Peter vorbei. Spider-Man ist keine Berufung, sondern ein Belastung.

Da ist es kein Wunder, dass seine Kräfte schwinden und die Selbstzweifel wachsen. Allerdings hat sich Peter einen schlechten Zeitpunkt für diese Sinnkrise ausgesucht, denn nach einem Atomfusionsunfall wird aus dem brillanten Dr. Otto Octavius der größenwahnsinnige Maschinenmensch Doctor Octopus. Spider-Man muss gegen ihn antreten oder die Vernichtung New Yorks riskieren.


Filmkritik:
von Claudia Kern

Weltschmerz und der Kampf fürs Gute.
Die Fortsetzung von Spider-Man lässt es nicht nur krachen.

Wir sind es gewöhnt, Superhelden zu sehen. Bei ihnen ist alles super. Von den Superkräften über das Superauto und die Superfestung (auch wenn sie einsam ist) bis hin zu den Superwaffen und den Superschurken. Alles ist irgendwo überdimensional, größer, mächtiger, heller oder dunkler als bei gewöhnlichen Menschen.

Superhelden haben keine Freunde, sie haben Sidekicks und Verbündete. Superhelden haben keine Jobs, na ja, zumindest keine, die sie an der Rettung der Menschheit hindern würden. Superhelden haben auch nie Geldprobleme und verfolgen ihren Weg ohne jeden Zweifel.

So hat sich Peter Parker sein Leben als Spider-Man nach dem Ende des ersten Teils vielleicht auch vorgestellt. "Mit großer Macht kommt große Verantwortung", hat Onkel Ben gesagt und Peter ist bereit, sein eigenes Leben dieser Verantwortung zu widmen.

Am Anfang von Spider-Man 2 hat die Realität Peter jedoch längst eingeholt. Seine Identität als Spider-Man überfordert ihn. Den schlecht bezahlten Job als Pizza-Lieferant droht er wegen Unzuverlässigkeit zu verlieren, seine Noten werden immer schlechter und die Miete für die Bruchbude, in der haust, kann er kaum aufbringen. Zu allem Übel hat seine geliebte Mary-Jane die ständigen Ausreden satt und lässt sich von einem gut aussehenden Astronauten umwerben.

Das Leben läuft an Peter vorbei. Spider-Man ist nicht Berufung, sondern Belastung.

Da ist es kein Wunder, dass seine Kräfte schwinden und die Selbstzweifel wachsen. Allerdings hat sich Peter einen schlechten Zeitpunkt für diese Sinnkrise ausgesucht, denn nach einem Atomfusionsunfall wird aus dem brillanten Dr. Otto Octavius der größenwahnsinnige Maschinenmensch Doctor Octopus. Spider-Man muss gegen ihn antreten oder die Vernichtung New Yorks riskieren.

Spider-Man 2 funktioniert auf vielen Ebenen. Er ist Action-Feuerwerk und Charakterstudie, Comedy und Liebesdrama. Effekte und Story sind herausragend, ebenso die Besetzung (angefangen von Alfred Molina als Doctor Octopus bis zu Bruce Campbell als fiesem Einlasser) und der Score von Danny Elfman. Doch es ist die Selbstfindung von Peter Parker und die parallele Selbstzerstörung seines besten Freundes Harry Osborn, die Spider-Man endgültig aus dem Sumpf der Sommer-Blockbuster heraus katapultieren. In diesen Charakterstudien, nicht etwa in den Actioneinlagen, findet der Film sein Zentrum.

Mit Spider-Man 2 ist Sam Raimi eine beinahe schon perfekte Comic-Verfilmung gelungen, in der sich Witz, Romantik und Spannung nahtlos ablösen. Kommende Generationen des Genres werden sich damit vergleichen lassen müssen. Ob sie ebenso wie Peter Parker ihre eigene Identität finden oder gezwungen werden, die Sünden ihrer Väter zu wiederholen, können vor allem Batman und Superman voraussichtlich im nächsten Jahr beweisen.

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