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Michael Gambon ist diesen Donnerstag an den Folgen einer Lungenentzündung verstorben. Der irisch-englische Bühnen- und Filmschauspieler ist friedlich im Krankenhaus im Besein seiner Frau Anne und seines Sohnes Fergus gestorben, wie seine Presssprecherin in einer Erklärung gegebüber Deadline bekannnt gab. Er wurde 82 Jahre alt
Michael John Gambon wurde am 19. Oktober 1940 in Dublin geboren, verließ mit 15 Jahren die Schule und absolvierte eine Ausbildung zum Werkzeugmacher, bevor er sich zum Ingenieur ausbilden ließ. Obwohl er sich schon früh für die Schauspielerei interessierte, begann er seine Karriere erst im Alter von 23 Jahren in seiner Heimatstadt Dublin, nachdem er sich mit einem gefälschten Lebenslauf eine Anstellung verschafft hatte.
Danach zog es ihn nach London, wo er in den 1960er Jahren zum Gründungsensemble der National Theatre Company gehörte und am Birmingham Theatre seine erste Titelrolle in Othello spielte. In den folgenden Jahrzehnten etablierte sich Gambon als einer der größten Theaterschauspieler auf den englischsprachigen Bühnen seiner Zeit und wurde dreimal mit dem Laurence Olivier Award ausgezeichnet, dem britischen Pendant zu den amerikanischen Tony Awards, für den er einmal nominiert war. Aufgrund von Problemen beim Auswendiglernen von Texten zog sich Gambon Mitte der 2010er Jahre vom Theater zurück.
Wie auf der Bühne sollte auch vor der Kamera die Titelrolle in der Shakespeare-Verfilmung Othello sein Debüt werden. Mit einer Hauptrolle in der BBC-Serie Die Männer von Cumberland (The Borderers) wurde Gambon einem breiteren Publikum bekannt, so dass er Anfang der 1970er Jahre beinahe der neue James-Bond-Darsteller geworden wäre. Die Produzenten wollten jedoch nicht den gleichen Fehler wie bei George Lazenby machen und einen unbekannten Schauspieler für die Rolle besetzen.
Bis in die 1980er Jahre stand er jedoch nur sporadisch für Film und Fernsehen vor der Kamera. Nachdem er jedoch für seine Darstellung in der Miniserie Der singende Detektiv viermal mit dem British Academy Television Award ausgezeichnet wurde, häuften sich seine Engagements. Es folgten Rollen in Filmen wie Toys an der Seite von Robin Williams und John Cusack, Michael Manns Thriller Insider, Tim Burtons Sleepy Hollow, Ali G in the House und Sky Captain and the World of Tomorrow.
International bekannt wurde er durch seine Rolle als Schulleiter der Hogwarts-Schule Albus Dumbledore, die er ab dem dritten Teil der Harry-Potter-Filmreihe verkörperte. Diese Rolle übernahm er von seinem irischen Landsmann Richard Harris, der Ende 2002 nach schwerer Krankheit verstarb. Danach war er auch in größeren Produktionen wie The Book of Eli, The King’s Speech, Hail, Caesar!, Kingsman: The Golden Circle und Johnny English – Man lebt nur dreimal zu sehen. Zuletzt war er 2019 in der Judy-Garland-Filmografie Judy sowie dem dem Thriller Cordelia zu sehen.
Abseits der Bühne war Gambon Pilot, Sammler antiker Waffen und Autoliebhaber, was ihm einen Auftritt in der BBC-Sendung Top Gear einbrachte. Dort fuhr er auf der Teststrecke so aggressiv, dass er seine Runde auf zwei Rädern in der letzten Kurve beendete. Seitdem trägt die Kurve zu Ehren Gambons seinen Namen. 2006 war er wieder dabei und konnte seine damalige Zeit deutlich verbessern. 1998 wurde er von Königin Elisabeth II. zum Knight Bachelor geschlagen und durfte fortan den Titel "Sir" tragen, auf den er allerdings wenig Wert legte.