Hollywood trauert: Golden-Globe- und Emmy-Preisträger Donald Sutherland ist am gestrigen Donnerstag, 20. Juni, nach langer Krankheit im Alter von 88 Jahren gestorben. Dies bestätigten unter anderem seine Agentur und sein Sohn Kiefer Sutherland auf Instagram: 

"Schweren Herzens muss ich euch mitteilen, dass mein Vater, Donald Sutherland, verstorben ist. Ich persönlich halte ihn für einen der größten Schauspieler der Filmgeschichte. Er ließ sich nie von einer Rolle einschüchtern, egal ob sie gut, schlecht oder hässlich war. Er liebte, was er tat, und tat, was er liebte, und mehr kann man sich nicht wünschen. Ein gut gelebtes Leben."

Donald McNichol Sutherland wurde am 17. Juli 1935 im Saint John General Hospital in der gleichnamigen Stadt in New Brunswick, Kanada, geboren. Seine Kindheit verbrachte er in einer ländlichen Gemeinde in der Nähe von Hampton, bevor er im Alter von 12 Jahren mit seiner Familie nach Bridgewater in Nova Scotia zog. Dort verbrachte er seine Teenagerjahre und hatte mit 14 Jahren seinen ersten Teilzeitjob als Nachrichtenkorrespondent für den lokalen Radiosender.

Sein schauspielerisches Talent stellte er erstmals im Alter von 15 Jahren unter Beweis, als er in einem Hörspiel von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte die Rolle des Scrooge übernahm. Später studierte er Ingenieurwesen und Schauspiel an der Victoria University in Toronto, wo er auch seine erste Frau Lois May Hardwick kennenlernte. Während seines Studiums war er auch Mitglied der dortigen Theatergruppe, und nach seinem Auftritt in Shakespeares Der Sturm wurde ein Theaterkritiker auf ihn aufmerksam und ermutigte ihn, professioneller Schauspieler zu werden. Auf seinen Rat hin ging er nach London, um an der renommierten Royal Academy of Dramatic Art zu studieren. 

Während einer Theatertournee durch Großbritannien 1964 entdeckte ihn der Produzent Paul Maslansky (Police-Academy-Filmreihe) und nahm ihn für den Independent-Horrorfilm Das Schloss der lebenden Toten unter Vertrag, wo er an der Seite von Christopher Lee spielte.Es folgten weitere Filmrollen sowie erste Auftritte in Fernsehserien wie Simon Templer und Mit Schirm, Charme und Melone. Dies nutzte er auch für eine Rolle in dem Oscar-prämierten Kriegsfilmklassiker Das dreckige Dutzend. Der endgültige Durchbruch gelang ihm dann mit der Hauptrolle in M*A*S*H, der Filmvorlage der gleichnamigen Serie. 

Mit weiteren Rollen in Filmen wie Wenn die Gondeln Trauer tragen, Kentucky Fried Movie, Ich glaub’, mich tritt ein Pferd, Die Körperfresser kommen und JFK - Tatort Dallas galt Sutherland als einer der wandlungsfähigsten Schauspieler Hollywoods. Für seine Leistung in Citizen X erhielt er den Emmy Award in der Kategorie Outstanding Actor in a Supporting Role in a Miniseries or a Movie und wurde mit dem Golden Globe Award ausgezeichnet,

Zuletzt war er einem breiten Publikum als Präsident Snow in der Tribute-von-Panem-Reihe bekannt, die im vergangenen Jahr mit Die Ballade von den Vögeln und den Schlangen ein Prequel erhielt, in dem die jungen Jahre der Figur erzählt werden. Seine Arbeit für Film und Fernsehen umfasst mehr als 190 Produktionen. Neben seinen Söhnen Kiefer und Roeg hinterlässt Sutherland seine Frau Francine Racette, seine Söhne Rossif und Angus, seine Tochter Rachel und vier Enkelkinder.